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Politik

Kolumbien: Neuer Friedensvertrag in Arbeit

29. Oktober 2016

Kolumbiens Regierung und Vertreter der FARC-Rebellen arbeiten an neuem Friedensabkommen. Der erste Vertrag war von der Bevölkerung abgelehnt worden.

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Kuba Humberto de la Calle und Ivan Marquez geben sich die Hand
Die Unterhändler Humberto de la Calle und Iván Márquez bei dem Treffen in HavannaBild: Getty Images/AFP/Y. Lage

Am Willen der Verhandlungspartner hatte es nicht gelegen. Ende September unterzeichneten FARC-Kommandeur Rodrigo Londono und Staatspräsident Juan Manuel Santos die erste Version des Friedensvertrags. Vier Jahre hatte es gedauert, ein verbindliches Papier zu entwickeln. Nun sollte der seit Jahrzehnten andauernde Konflikt zwischen den "Revolutionären Streitkräften Kolumbiens" und der Regierung offiziell beendet werden.

Die Zustimmung der Bevölkerung durch ein Referendum galt für die Santos als reine Formsache, doch bei der Abstimmung Anfang Oktober sprach sich eine hauchdünne Mehrheit gegen das Abkommen aus. Die Kritiker monierten vor allem die politische Beteiligung der FARC und die relativ milden Strafen für die Rebellen.

Verhandlungen unter Zeitdruck

Nun haben Unterhändler beider Seiten erste Änderungen am Friedensvertrag vorgenommen. Nach Angaben von Regierungsvertreter Humberto de la Calle sollen die Vorschläge der Kritiker in den neuen Entwurf einfließen. Der Abgesandte der FARC, Iván Márquez, erklärte, Ziel sei es, zügig ein neues Abkommen vorzulegen. Ab Donnerstag werde der ursprüngliche Text weiter überarbeitet. Auch Präsident Santos mahnte die Unterhändler zur Eile. Es sei eine Frage des Willens und der Entscheidungsfreude. "Alles liegt auf dem Tisch", so Santos.

Der Zeitdruck seitens der Regierung hat einen guten Grund. Ende des Jahres läuft der Waffenstillstand mit der FARC aus. Er gilt Experten zufolge als fragil. Die FARC hatte 1964 Großgrundbesitzern und der Regierung in Bogota den Kampf angesagt. In dem Konflikt wurden in den vergangenen Jahrzenten mehr als 260.000 Menschen getötet, 45.000 gelten als vermisst.

djo/kle (afp, dpa)