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Verbandspräsident Rubiales tritt nach Kuss-Skandal zurück

10. September 2023

Ein ungebetener Kuss wurde dem Präsidenten des spanischen Fußballverbands RFEF zum Verhängnis: Nach wochenlangem Gezerre zieht sich Luis Rubiales nun von seinem Posten zurück.

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Luis Rubiales
Luis Rubiales (Archivfoto) war 2018 zum Präsidenten der "Real Federación Española de Fútbol" (RFEF) gewählt wordenBild: Denis Balibouse/REUTERS

Drei Wochen nach dem Kuss-Skandal hat Luis Rubiales die Konsequenzen gezogen. Der 46-Jährige, der zunächst einen Rücktritt noch vehement ausgeschlossen hatte, gab seinen Posten als Präsident des spanischen Fußball-Verbandes auf, ebenso seine Vizepräsidentschaft in der Europäischen Fußball-Union.

Nachdem Rubiales in einer noch nicht komplett ausgestrahlten Folge der Talkshow "Piers Morgan Uncensored" seinen Rückzug angekündigt hatte, bestätigte der spanische Verband dessen Entscheidung in einer Mitteilung. Rubiales habe seinen Rücktritt am Sonntagabend eingereicht, hieß es in der kurzen Erklärung. "Ich kann meine Arbeit nicht fortsetzen", sagte er in der Talkshow des englischen Fernsehjournalisten Piers Morgan. Er habe mit seinem Vater, mit seinen Töchtern und auch mit engen Freunden gesprochen. Es gehe nicht nur um ihn, sagte Rubiales. Einen kurzen Ausschnitt des Interviews mit dem 46-Jährigen veröffentlichte Morgan am Sonntagabend beim Portal X (vormals Twitter).

Rubiales zieht damit doch noch die vielfach geforderte Konsequenz aus seinem weltweit kritisierten Verhalten nach dem Finale der Frauen-Fußball-WM in Australien und Neuseeland. Er hatte bei der Siegerehrung den Kopf der spanischen Spielerin Jennifer Hermoso mit beiden Händen festgehalten und sie gegen ihren Willen auf den Mund geküsst.

Hermoso hatte am vergangenen Mittwoch Anzeige gegen Rubiales gestellt. Die Staatsanwaltschaft reichte Klage wegen sexueller Nötigung ein.

Rücktritt auch als UEFA-Vize

Spanische Medien veröffentlichten unterdessen einen Brief von Rubiales an den Verband, in dem er auch seinen Rücktritt als Vizepräsident des europäischen Fußballverbands UEFA erklärt. "Nach der raschen Suspendierung durch die FIFA und den übrigen gegen mich eingeleiteten Verfahren ist es offensichtlich, dass ich nicht in der Lage sein werde, in mein Amt zurückzukehren", so Rubiales in dem Schreiben. "Das Beharren auf dem Abwarten und Festhalten an der Position wird weder für den Verband noch für den spanischen Fußball etwas Positives bewirken."

Rubiales hatte sich für sein Fehlverhalten zwar öffentlich entschuldigt, einen Rücktritt aber zunächst vehement abgelehnt. Die Nationalspielerinnen traten in Streik, Weltmeister-Trainer Jorge Vilda wurde wegen seiner engen Bindung zu Rubiales von seinen Aufgaben entbunden.

FIFA Fußball Frauen-WM | Luis Rubiales küsst Jennifer Hermoso
20. August, Sydney - der Moment, der zum Skandal wurde: Rubiales küsst HermosoBild: Noe Llamas/Sport Press Photo/ZUMA Press/picture alliance

Am Montag vor einer Woche hatte sich auch Spaniens Männer-Nationalelf öffentlich von Rubiales distanziert und sein Verhalten "inakzeptabel" genannt. Der Weltverband FIFA sperrte ihn vorläufig für 90 Tage, das nationale Sportverwaltungsgericht TAD beschäftigt sich mit dem Fall. Die Fußball-Regionalverbände verweigerten ihm die Gefolgschaft.

wa/mak/kle (sid, dpa, afp)