Venezuelas Wochenende der Extreme
Tote und Verletzte, Zusammenstöße mit der Polizei, Demonstrationen, Selfies, Reden, Hilfskonvois, Konzerte: ein extremes Wochenende an Venezuelas Grenzen - zusammengefasst in Bildern.
Grenzstimmung
Zur Unterstützung von Venezuelas Opposition um den selbsternannten Interimspräsidenten Juan Guaidó hatte der britische Milliardär Richard Branson am Freitag ein Konzert im kolumbianischen Grenzort Cúcuta organisiert. Ziel von "Venezuela Aid Live" war, Geld für humanitäre Hilfe zu sammeln. Zehntausende Menschen kamen, um Künstler wie den Puertoricaner Luis Fonsi mit seinem Hit "Despacito" zu sehen.
Gruppenbild mit Oppositionsführer
Venezuelas Oppositionsführer Juan Guaidó, der mal eben ein Selfie mit Chiles Präsident Sebastian Piñera macht. Mit dabei mit Daumen-Hoch-Geste: Kolumbiens Präsident Iván Duque und Paraguays Präsident Mario Abdo Benítez. Eigentlich durfte Guaidó gar nicht hier sein, denn der venezolanische Oberste Gerichtshof hatte ihm ein Ausreiseverbot erteilt.
Hand drauf
Nicht nur von den Präsidenten der drei südamerikanischen Staaten Kolumbien, Chile und Paraguay erhält Juan Guaidó Unterstützung. Mehr als 50 Länder haben ihn als legitimen Interimsstaatschef anerkannt. Guaidó hatte sich am 23. Januar 2019 zum Übergangspräsidenten erklärt. Bereits seit Wochen tobt der Machtkampf in Venezuela.
Hände weg
Nur rund 300 Meter entfernt vom "Venezuela Aid Live" in Kolumbien auf der anderen Seite der Grenze veranstaltete Machthaber Nicolás Maduro ein Gegenkonzert. Das Motto: "Hände weg von Venzuela". Rund 2500 Besucher kamen.
Ein ungleiches Duett
Dort in Ureña lauschten die Konzertbesucher unter anderem dem venezolanischen Sänger Kasino (l.) und Diosdado Cabello, dem Maduro-Vertrauten und Vorsitzenden der "Verfassungsgebenden Versammlung".
Eine Brücke, die trennt
Die Konzerte fanden jeweils an den gegenüberliegenden Enden der Tienditas-Grenzbrücke statt. Über die Autobahn dort wollte Juan Guaidó Hilfslieferungen für die venezolanische Bevölkerung bringen lassen. Doch Maduro ließ die Brücke sperren und von Sicherheitskräften bewachen.
Hilflose Hilfstransporte
Maduro sagt, die Lieferungen seien nur ein Vorwand, unter dem eine militärische Invasion Venezuelas durch die USA vorbereitet werden solle. Darum ließ er keinen der Hilfstransporte - hier ein Truck mit Guaidó an Bord - passieren.
Wut gegen Maduro
Ein Venezolaner redet auf die Sicherheitskräfte ein, die dringend benötigten Medikamente und Lebensmittel passieren zu lassen - ohne Erfolg. Obwohl Venezuela das ölreichste Land der Erde ist, leidet die Bevölkerung unter Armut, Hunger und medizinischer Mangelversorgung.
Eskalation der Gewalt
Lastwagen, die es geschafft hatten, von Kolumbien aus die Grenze zu passieren, wurden von Maduro-treuen Sicherheitskräften in Brand gesetzt. Hier in Ureña wirft ein Offizier der Nationalgarde eine Tränengasgranate auf Demonstranten. Bei Ausschreitungen sowohl an der Grenze zu Kolumbien als auch zu Brasilien kamen mindestens drei Menschen ums Leben, rund 300 wurden verletzt.
Noch ist nichts entschieden
Den gewaltsamen Stopp der Hilfstransporte nannte Guaidó "Sadismus". Maduro hingegen erklärte sich zum Sieger und sagte: "Der Staatsstreich ist gescheitert". US-Außenminister Mike Pompeo drohte Maduro, den er einen "kranken Tyrannen" nennt: Nun sei die "Zeit zum Handeln" gekommen, um dem "verzweifelten venezolanischen Volk" zu helfen. Die USA würden "Maßnahmen" ergreifen.