USA verschulden sich immer mehr
29. Januar 2020Trotz der brummenden US-Wirtschaft würden die Ausgaben des Staats die Einnahmen bereits in diesem Fiskaljahr um gut eine Billion Dollar übersteigen, hieß es in einer veröffentlichten Prognose. Dem Congressional Budget Office (CBO) zufolge dürfte sich an diesem enormen Haushaltsdefizit auf absehbare Zeit auch nichts ändern.
Die Etatexperten gehen davon aus, dass es 2021 bis 2030 im Schnitt bei 1,3 Billionen Dollar liegen wird. Die Gesamtverschuldung werde bis dahin von derzeit 81 auf 98 Prozent der US-Wirtschaftsleistung ansteigen und damit den höchsten Stand seit 1946 erreichen.
Steuergeschenke für die Unternehmen
Das US-Haushaltsdefizit überstieg zuletzt in den vier Jahren bis 2012 die Schwelle von einer Billion Dollar. Damals lag es allerdings vor allem daran, dass die Regierung von Barack Obama viel Geld ausgab, um die Folgen der Rezession im Zuge der großen Finanzkrise von 2007 zu lindern. Inzwischen läuft die Konjunktur längst wieder rund, doch unter US-Präsident Donald Trump sind die Ausgaben ebenfalls sehr hoch - so wurden etwa die Steuern für Unternehmen kräftig gesenkt.
Trumps Finanzminister Steven Mnuchin weist jedoch Behauptungen zurück, dass die Steuersenkungen von 2017 zu den überhöhten Haushaltsdefiziten geführt hätten. Dennoch räumt selbst er ein, dass die Ausgaben eingeschränkt werden müssten, um wieder ein maßvolles Niveau zu erreichen. Es stehe außer Frage, dass man die Wachstumsrate der Staatsausgaben verlangsamen müsse, sagte Mnuchin. Gleichzeitig versprach er während einer Wahlkampfveranstaltung weitere Steuersenkungen für die amerikanische Mittelschicht.
cgn/ww (afpe, dpa, rtr)