USA verklagen Apple
11. April 2012Eric Holder, US-Justizminister, wirft dem Elektronikriesen Apple vor, durch Absprachen mit einigen Verlagen die Preise für E-Books in die Höhe getrieben zu haben. Die Leser hätten, so Holder, für populäre Titel "Millionen Dollar zuviel bezahlt". Die EU-Kommission untersucht diese Vorwürfe ebenfalls und hat dabei fünf Verlage im Visier. Diese Unternehmen verdächtigt auch Eric Holder.
Drei der Verlage, nämlich Hachette, HarperCollins und Simon&Schuster, haben einem Vergleich zugestimmt und die Preise für E-Books freigegeben. Laut Justizminister Holder sind die Verlage Penguin und Macmillian nicht zu einem Vergleich bereit und würden nun wie auch Apple verklagt. Der Konzern hat sich zu dem Vorgang noch nicht geäußert.
Für einen freien Buchmarkt
Da es in Nordamerika keine Buchpreisbindung gibt wie in Deutschland, können Bücher auch zu Dumpingpreisen angeboten werden. Das nutzt beispielsweise der Onlinehändler Amazon, um Kunden mit Kampfpreisen zu ködern. Die elektronische Ausgabe eines Buches kostet bei Amazon nur 9,99 Dollar.
Buchverlagen sind diese niedrigen Preise ein Dorn im Auge, sie fürchten um ihr Geschäft. Bei der Zusammenarbeit mit Apple können sie mehr Geld für ein E-Book erlösen. Apple selbst ist ebenfalls an höheren Preisen interessiert, weil der Konzern im E-Book-Handel eine Umsatzbeteiligung von 30 Prozent ausgehandelt hat.
Den mutmaßlichen Preisabsprachen, die laut Justizministerium einen Schaden vom mehr 100 Millionen Dollar verursacht haben, soll nun ein Riegel vorgeschoben werden. Die Generalstaatsanwaltschaften von 16 US-Bundesstaaten haben in Texas ebenfalls Klage in dieser Sache eingereicht. Der Vertreter von Connecticut, George Jepsen, begründete diesen Schritt so: "Wir wollen sicherstellen, dass der Buchmarkt wieder offen ist."
dk/wa (afp, dpa, rtr)