Klare Worte am Unabhängigkeitstag
24. August 2017US-Verteidigungsminister Mattis sagte auch, seine Regierung prüfe intensiv, ob der Ukraine Waffen zur Verteidigung geliefert werden könnten. Es sei klar, dass die Ukraine kein Aggressor sei. Sie verteidige das eigene Territorium, sagte Mattis.
Washington werde die russische Annexion der Schwarzmeerhalbinsel Krim nicht anerkennen. Man wisse, dass Russland die internationalen Grenzen in Europa mit Hilfe von Gewalt umgestalten wolle, sagte er. Die USA unterstützen die Ukraine mit Militärhilfen im Wert von umgerechnet 640 Millionen Euro. Die Regierung in Kiew wünscht sich seit Jahren mehr Waffenlieferungen, insbesondere Panzerabwehrraketen.
Minsker Vereinbarungen einhalten
Nach einem Gespräch mit Präsident Petro Poroschenko bekräftigte Mattis, die USA würden mit ihren Verbündeten weiter Druck auf Russland ausüben und Moskau so lange zur Achtung der Minsker Vereinbarungen zwingen, bis Russland den vereinbarten Weg gehe.
Mattis war anlässlich der Militärparade der Ukraine zum 26. Jahrestages der Unabhängigkeit von der Sowjetunion nach Kiew gereist. Etwa 4500 Angehörige von Streitkräften und Sicherheitsorganen des osteuropäischen Landes und Soldaten verbündeter Länder marschierten in der ukrainischen Hauptstadt über den Maidan, den zentralen Platz der Unabhängigkeit. 7000 Polizisten sicherten die Parade.
Teil nahmen auch Veteranen des seit April 2014 dauernden Kriegs im Osten des Landes. Dort kämpft die ukrainische Armee gegen Separatisten, die von Moskau unterstützt werden. Nach UN-Angaben wurden mehr als 10.000 Menschen getötet. Ab Mitternacht soll dort eine neue Waffenruhe anlässlich des Schulbeginns am 1. September in Kraft treten.
Zwei Verletzte bei Explosion im Stadtzentrum
Trotz der Sicherheitsvorkehrungen kam es in Kiew zu einer Explosion im Regierungsviertel, bei der ein Mann und eine Frau verletzt wurden. Laut Zeugen war ein "unbekanntes Objekt" auf die Straße geworfen worden. Die Sicherheitskräfte gehen von Rowdytum aus.
uh/qu (afp, dpa, ap)