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Politik

Iran-Krise: Noch ein US-Kriegsschiff verlegt

11. Mai 2019

Die USA verstärken erneut ihre Militärpräsenz im Nahen Osten. Wegen der erhöhten Gefahr eines iranischen Angriffs verlege man ein Kriegsschiff und ein Flugabwehrraketensystem in die Region, so das Pentagon.

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USA, New York: USS Arlington
Die "USS Arlington" bei einer Fahrt nach New York (Archivbild)Bild: picture-alliance /AA/A. Ozdil

Der kommissarische Verteidigungsminister Patrick Shanahan habe der Verlegung der "USS Arlington" und eines Patriot-Systems in die Region zugestimmt, teilte das Verteidigungsministerium mit. Das Ministerium hatte bereits den Flugzeugträger "USS Abraham Lincoln" und eine Staffel mit B-52-Langstreckenbombern in den Nahen Osten geschickt und dies damit begründet, dass es Hinweise darauf habe, dass der Iran Angriffe auf US-Truppen unternehmen könne. Zu Details über die iranischen Drohungen hielt sich die US-Regierung aber bedeckt.

Wie auch im Fall des Flugzeugträgers war die Verlegung der "USS Arlington" in die Region bereits länger geplant, wurde aber nun beschleunigt. Das Pentagon wollte am Freitag keine Angaben zum Zeitplan und dem genauen Ort der Verlegung machen und begründete dies mit Sicherheitsmaßnahmen. In einer Stellungnahme hieß es, man beobachte die Aktivitäten der iranischen Regierung sehr genau.

Verhärtete Fronten

Die USA und der Iran legen im Streit über das iranische Atomprogramm derweil immer härtere Bandagen an. Während der Iran ein Gesprächsangebot von US-Präsident Donald Trump ablehnte, warnten die USA ihre Handelsmarine vor möglichen Anschlägen Irans und verlegten Patriot-Raketen in den Mittleren Osten.

Es werde keine Unterredungen mit den Amerikanern geben, sagte ein Vertreter der einflussreichen Revolutionsgarden der halbstaatlichen Nachrichtenagentur Tasnim zufolge. "Unsere Nation (...) betrachtet Amerika als unzuverlässig", führte der für politische Angelegenheiten der Elitetruppe zuständige Vize-Chef, Jadollah Dschawani, aus. Die USA sollten es nicht wagen, militärisch gegen den Iran vorzugehen, warnte er.

Trump hatte am Donnerstag gesagt, dass ihn die Führung der Islamischen Republik zur Verabredung eines Treffens anrufen solle. Einen Militäreinsatz könne er jedoch angesichts der Spannungen nicht ausschließen. Auf einem US-Stützpunkt in Katar trafen inzwischen Langstreckenbomber des Typs B-52 ein, deren Verlegung das US-Militär vor einigen Tagen angekündigt hatte. Zudem ordnete der amtierende US-Verteidigungsminister Patrick Shanahan nach Angaben eines Regierungsmitarbeiters an, dass Patriot-Raketen in die Region verlegt werden sollten.

USA Iran Spannungen Symbolbild U.S. Air Force B-52
Solche B-52-Bomber wurden in den Nahen Osten verlegtBild: Reuters/K. Hong-Ji

Warnung an Frachter und Tanker

Die US-Seefahrtsbehörde warnte Frachter und Öltanker vor Attacken des Iran beim Passieren der Seewege im Nahen Osten. Ziele könnten Schiffe der Handelsmarine oder US-Kriegsschiffe im Roten Meer, im Persischen Golf oder in der Meerenge von Bab al-Mandab sein.

Der Dauerstreit über das Atomprogramm des Iran hatte sich zuletzt wieder verschärft. Genau ein Jahr nach der einseitigen Aufkündigung des internationalen Atomabkommens durch Trump setzte die Teheraner Führung am Mittwoch einige Verpflichtungen der Vereinbarung aus. Trump ordnete neue Sanktionen gegen den Iran an.

Die Revolutionsgarden spielen in dem Konflikt mit den USA eine zentrale Rolle: Nachdem Trump die Elite-Truppe des regulären iranischen Militärs als Terrororganisation eingestuft hatte, betrachtet der Iran nun alle US-Truppen im Nahen Osten offiziell als Terroristen. In den USA werden Angriffe auf die in der Region stationierten Soldaten befürchtet.

kle/haz (afp, rtr, dpa)