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Politik

USA klagen weitere Erdogan-Leibwächter an

30. August 2017

Das einträchtige Zusammensein des türkischen Staatschefs mit Präsident Trump war die schöne Seite seines Besuchs Mitte Mai in den USA, seine prügelnden Bodyguards die hässliche - die gerichtlichen Nachwehen dauern an.

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Sicherheitsbeamte von Erdogan verprügeln Demonstranten vor der türkischen Botschaft in Washington (Foto: picture alliance/AP Photo/Voice of America)
16. Mai: Sicherheitsbeamte von Erdogan verprügeln Demonstranten vor der türkischen Botschaft in WashingtonBild: picture alliance/AP Photo/Voice of America

Nach dem Angriff auf Demonstranten hat das US-Justizministerium drei weitere Leibwächter des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Abwesenheit angeklagt. Sie würden verdächtigt, während Erdogans Besuch in Washington Mitte Mai gewaltsam gegen friedliche kurdische Demonstranten vorgegangen zu sein, erklärte das Ministerium in Washington. Insgesamt werden damit 19 Leibwächter beschuldigt. Zwei der Personenschützer waren im Juni festgenommen worden, weitere 17 werden mit Haftbefehl gesucht. Erdogan hatte empört auf die Vorwürfe reagiert. 

Die drei Personenschützer seien nach der Auswertung von Videoaufnahmen identifiziert worden, erklärte das Ministerium weiter. Alle seien türkische Staatsbürger. Ihnen werde vorgeworfen, die Demonstranten vor der türkischen Botschaft angegriffen und getreten zu haben. Zudem seien sie gewaltsam gegen US-Sicherheitskräfte vorgegangen, die versucht hätten, die Übergriffe zu beenden. In einem Video ist zu sehen, dass Erdogan persönlich Zeuge der Ereignisse wird, sich aber nicht ins Geschehen einmischt. Der republikanische Senator John McCain verlangte angesichts der Vorfälle damals sogar die Ausweisung des türkischen Botschafters aus Washington.

Der türkische Staatschef  Recep Tayyip Erdogan und US-Präsident Donald Trump am 16. Mai 2017 im Weißen Haus (Foto: Reuters/K.Lamarque)
Vor den Ausschreitungen an der türkischen Botschaft hatte Erdogan im Weißen Haus erstmals US-Präsident Trump getroffen Bild: Reuters/K.Lamarque

Erdogans Sicherheitsleute hatten vor allem Demonstranten angegriffen, die Fahnen der syrisch-kurdischen Partei der Demokratischen Union (PYD) trugen. Zehn Menschen erlitten Verletzungen. Die Zusammenstöße ereigneten sich nach dem mit Spannung erwarteten ersten Treffen Erdogans mit US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus. Anschließend fuhr Erdogan zur Residenz des türkischen Botschafters, wo sich anlässlich des Besuchs Anhänger wie Gegner des türkischen Präsidenten versammelt hatten. Dabei kam es auch zu Auseinandersetzungen zwischen Erdogan-Fans auf der einen und kurdischen und armenischen Demonstranten auf der anderen Seite. Der Washingtoner Polizei gelang es erst nach einiger Zeit, die beiden Lager zu trennen.

sti/stu (afp, ap, dpa, rtr)