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Politik

USA: Giftgasangriff war vorgetäuscht

8. Dezember 2018

Die Verwirrung ist komplett: Die USA haben Russland und Syrien beschuldigt, einen Giftgasangriff auf die syrische Großstadt Aleppo vorgetäuscht zu haben. Am 24. November waren ganz andere Bilder um die Welt gegangen.

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Syrien Krieg in Aleppo | Zerstörung
Die zerstörte syrische Metropole Aleppo - Archivbild vom 23. Februar 2018Bild: Getty Images/AFP/G. Ourfalian

Haben syrische Rebellen am 24. November Granaten mit Chlorgas auf die syrische Stadt Aleppo gefeuert? Robert Palladino, der Sprecher des US-Außenministeriums, sagt nein. Diese These hätten Moskau und Damaskus in die Welt gesetzt, um einen Vorwand zur Unterminierung des labilen Waffenstillstands in der Provinz Idlib zu haben.

USA: Syrische Unterstützer haben Beweise "fabriziert"

Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana hatte am 24. November gemeldet, rund hundert Menschen seien mit Atemnot in Krankenhäuser gebracht worden. Syriens Verbündeter Russland hatte erklärt, der Angriff sei aus der Pufferzone in der Nachbarprovinz Idlib erfolgt, die von der Dschihadistengruppe Hajat Tahrir al-Scham (HTS) kontrolliert wird. Russische Kampfflugzeuge hatten daraufhin Rebellengebiete bombardiert. Die Pufferzone war Teil des Mitte September unter Beteiligung Russlands und der Türkei erzielten Waffenstillstands.

Syrien Krieg in Aleppo | mutmaßlicher Giftgasangriff
Am 24. November gingen diese Bilder um die Welt: Eine Frau atmet durch eine Gasmaske nach dem mutmaßlichen Giftgasangriff. Bild: Reuters/Sana

Die US-Regierung erklärte jetzt, sie verfüge über "glaubwürdige Informationen", wonach die russische und syrische Darstellung falsch sei. Die USA gingen mit ihren Anschuldigungen noch weiter: Palladino erklärte, die USA seien "sehr besorgt" darüber, dass Unterstützer der syrischen Regierung die Stelle des angeblichen Angriffs in Aleppo unmittelbar danach kontrolliert hätten. Sie hätten dadurch die Möglichkeit gehabt, chemische Proben zu "fabrizieren" und die Stelle vor korrekten Untersuchungen durch die Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) zu "kontaminieren".

Russland und Syrien seien aufgefordert, die "Sicherheit von unbefangenen, unabhängigen Inspektoren zu gewährleisten", damit die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden könnten.

nob/stu (afp, ap)