USA beenden Schutzstatus für Exil-Haitianer
21. November 2017Das US-Heimatschutzministerium hat ein Programm beendet, das zehntausenden Exil-Haitianern einen besonderen Schutzstatus in den USA eingeräumt hat. Nach eingehender Überprüfung sei man zu dem Schluss gekommen, dass die "außergewöhnlichen Umstände" nicht mehr gegeben seien, teilte das Ministerium mit.
Nach dem verheerenden Beben, bei dem in dem Karibikstaat mehr als 200.000 Menschen starben und 1,5 Millionen obdachlos wurden, hatten die USA knapp 59.000 Haitianer aufgenommen. Sie durften auch nach Ablauf ihres Visums bleiben und dort arbeiten. Inzwischen habe sich die Lage jeoch deutlich verbessert, erklärte ein Sprecher weiter. Die Karibikinsel sei nun in der Lage, Rückkehrer in normaler Zahl wieder aufzunehmen.
18-monatige Übergangsfrist
Die Behörde verlängerte den besonderen Status für die Flüchtlinge nun noch ein letztes Mal bis Juli 2019. Die Übergangsfrist soll den Betroffenen ausreichend Zeit geben, ihre Rückkehr vorzubereiten oder nach anderen legalen Aufenthaltsmöglichkeiten in den USA zu suchen. Damit kam das Ministerium Forderungen von Exil-Verbänden und Nichtregierungsorganisationen entgegen, den Schutzstatus nicht, wie ursprünglich geplant, im Januar auslaufen zu lassen. Aus Sorge vor dem baldigen Ende ihrer vorläufigen Aufenthaltsgenehmigungen waren tausende Haitianer im Sommer über die Grenze nach Kanada geflüchtet, um dort Asyl zu beantragen.
se/ust (rtr, dpa, ap, afp)