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US-Richter verdonnert Solarworld zu Schadenersatz

27. Juli 2016

Es war zuletzt wieder ruhiger geworden um den Bonner Solarkonzern. Doch nun hat ein Gericht in Michigan der Klage eines Geschäftspartners in vollem Umfang statt gegeben. Das könnte Solarworld das Genick brechen.

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Der Vorstandsvorsitzende des Solar-Modul-Herstellers Solarworld, Frank Asbeck (Archivfoto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Solarworld soll nach einem verlorenen Prozess in den USA umgerechnet mehr als 720 Millionen Euro an einen ehemaligen Rohstofflieferanten zahlen. Der Photovoltaikkonzern aus Bonn dürfte einen solchen Geldbetrag nur schwer auftreiben können. Allerdings ist das Urteil des zuständigen Gerichts im US-Staat Michigan noch nicht rechtskräftig, zumal Vorstandschef Frank Asbeck (im Foto oben) in Berufung gehen will.

In ihrem Geschäftsbericht warnt die Solarworld AG, die geforderte Summe würde das Unternehmen in seinem Bestand gefährden. "Das Urteil ist in seiner Höhe absurd", sagte Asbeck der Nachrichtenagentur Reuters. Allein die Anzahlung von über 100 Millionen Dollar, die Solarworld geleistet habe, decke den vermeintlichen Schaden des US-Siliziumlieferanten Hemlock. Asbeck, der einen mehrjährigen Klageweg erwartet, will sich weiterhin außergerichtlich einigen. "Wir sind in permanenten Gesprächen mit Hemlock", betonte er.

Hemlock hat die Solarworld-Tochter Deutsche Solar verklagt. Hintergrund ist eine Auseinandersetzung um nicht abgenommenes Silizium. In den Boom-Jahren der Solarbranche waren Zellenhersteller bereit, fast jeden Preis für Silizium zu zahlen und schlossen langfristige Verträge. Im Abschwung rächte sich das. Neben Solarworld streitet sich Hemlock in gleicher Sache auch mit der chinesischen JA Solar und fordert knapp eine Milliarde Dollar.

rb/sh (dpa, rtr)