Maßnahmen gegen Bienensterben
21. Juni 2014Das seit Jahren anhaltende Bienensterben hat nach Ansicht der US-Regierung jetzt ein Ausmaß erreicht, das für die Vereinigten Staaten wirtschaftlich bedenklich ist. Präsident Barack Obama wies die zuständigen Bundesbehörden deshalb an, durch Forschung, Aufklärung und Landmanagement die Lebensbedingungen für Honigbienen und deren Gesundheit zu verbessern.
Honigbienen bestäuben Pflanzen, die ein Viertel der Früchte erzeugen, die in den USA konsumiert werden. Mandeln etwa, das zweitwichtigste Agrarerzeugnis in Kalifornien, werden fast ausschließlich durch Honigbienen bestäubt. Deren Bestäubungsleistung sorge für Agrargüter im Wert von jährlich mehr als 15 Milliarden Dollar, erklärte das US-Präsidialamt in Washington. Die Leistung von wilden Bestäubern wie Hummeln wird auf etwa neun Milliarden Dollar jährlich geschätzt.
Gut ein Fünftel der Bienenvölker verloren
Die Imker in den USA verloren allein im vergangenen Winter 23 Prozent ihrer Bienenvölker. "Das Problem ist ernst und stellt eine bedeutende Herausforderung dar, die im Interesse der Nachhaltigkeit unserer Nahrungsmittelproduktion in Angriff genommen werden muss", so das Präsidialamt.
Die genaue Ursache für das Bienensterben ist unklar. Vermutet werden mehrere Faktoren, darunter Parasiten wie die Varroa-Milbe, Krankheiten, der Verlust genetischer Vielfalt, falsche Fütterungen und chemische Pflanzenschutzmittel.
Vor allem Pestizide gelten als Bienen-Killer
Insbesondere Pestizide aus der Gruppe der sogenannten Nicotinoide gelten als Bienen-Killer. Umwelt- und Naturschutzgruppen weltweit fordern ein umfassendes Verbot von bienengefährdenden Pestiziden.
Denn nur so könne den Insekten wirklich geholfen werden. Zum Schutz der fleißigen Bestäuber in Europa ist innerhalb der EU der Einsatz von Nicotinoiden seit dem 1. Dezember 2013 eigeschränkt.
uh/hf (rtr, afp)