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Uruguay gibt Marihuana-Handel frei

11. Dezember 2013

Als erstes Land der Erde erlaubt Uruguay den Anbau und Handel mit Marihuana, allerdings unter staatlicher Kontrolle. Kann die Maßnahme bei der Bekämpfung der Drogenkartelle helfen?

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Cannabis-Pflanze Marihuana (Foto: Fotolia)
Bild: Fotolia/Opra

Uruguay legalisiert Marihuana

In dem lateinamerikanischen Land dürfen die Bürger künftig Marijuana anbauen, kaufen und rauchen. Das regelt eine Gesetzesvorlage, die der Senat gebilligt hat. 16 Abgeordnete stimmten für den Entwurf, 13 dagegen. Der Regierungsinitiative hatte die Abgeordnetenkammer bereits zugestimmt.

Nach dem Gesetzentwurf soll der Ankauf von monatlich bis zu 40 Gramm Marihuana in Apotheken freigegeben werden. Privatpersonen dürften bis zu sechs Cannabis-Pflanzen (siehe Artikelbild) züchten. Darüber hinaus sollen Marihuana-Clubs mit 15 bis 45 Mitgliedern erlaubt werden. Diese dürften bis zu 99 Pflanzen pflegen.

Anbau und Handel sollen von einer staatlichen Kommission kontrolliert werden. Dadurch soll unter anderem ausgeschlossen werden, dass Marihuana aus illegalem Anbau in den Handel geschleust wird. Die Konsumenten müssen sich in einem Register eintragen. Minderjährigen und Ausländern bleibt der Konsum verboten. Der Start des legalen Verkaufs wird erst für Mitte 2014 erwartet.

Drogenkartelle bekämpfen

Das Gesetz geht auf die Initiative von Präsident José Mujica zurück. Dieser räumte ein, es gebe viele Zweifel an der Marihuana-Legalisierung. Im Kampf gegen den Drogenkonsum müssten jedoch "neue Wege" beschritten werden.

Die Initiative hat in Uruguay eine heftige Debatte ausgelöst. Eine von der Zeitung "El País" veröffentlichte Umfrage ergab, dass nur 29 Prozent der Befragten die Legalisierung unterstützten. 64 Prozent der Befragten lehnten sie ab. Bisher waren in Uruguay der Konsum und der Besitz von Cannabis zum persönlichen Bedarf erlaubt, aber der Handel und Anbau verboten.

Uruguay legalisiert Marihuana

Mitglieder der Opposition hatten vor der Abstimmung angekündigt, sie wollten im Fall einer Annahme des Gesetzes ein Referendum anstrengen, um es zu blockieren. In Uruguay können Volksabstimmungen mit Unterstützung von zwei Prozent der Stimmberechtigten erzwungen werden.

kle/sc (dpa, rtre, apfe, ape)