Unterwegs im jüdischen Viertel von Budapest
Jung, hip, alternativ und voller Geschichte - das jüdische Viertel ist einer der angesagtesten Stadtteile Budapests in Ungarn. Ein Spaziergang zu den Zeugen der Vergangenheit und zu den Akteuren der Gegenwart.
Große Synagoge
Sie wird zwischen 1854 und 1859 im maurischen Stil erbaut. Den Zweiten Weltkrieg übersteht sie schwer beschädigt, die Renovierungsarbeiten ziehen sich hin. Erst seit 1996 erstrahlt die Große Synagoge wieder in vollem Glanz.
Gebetsraum
Die Große Synagoge bietet Platz für etwa 3000 Gläubige. Sie ist die größte Synagoge Europas und die zweitgrößte der Welt. Sie kann auch von Touristen besichtigt werden, außer während des Sabbats von Freitag- bis Samstagabend.
Baum des Lebens
Im Innenhof der Synagoge steht der Baum des Lebens. Er erinnert an die rund 600.000 ungarischen Holocaust-Opfer. Viele der Namen stehen auf den Blättern der silbernen Trauerweide. Geschaffen wurde die Skulptur vom Künstler Imre Varga.
Herzl-Geburtshaus
Theodor Herzl, Begründer des modernen Zionismus, wurde 1860 im Haus neben der Synagoge geboren. Sein Ziel: ein eigenständiger jüdischer Staat. Herzls Geburtshaus beherbergt heute das Jüdische Museum Budapest.
Stolpersteine
Auch Stolpersteine erinnern an die Opfer des Holocaust, wie hier an zwei Männer, die als Zwangsarbeiter umgekommen sind. Vor dem Zweiten Weltkrieg lebten etwa 200.000 Juden in Budapest, heute sind es etwa 80.000. Budapest hat damit eine der größten jüdischen Gemeinden in Europa.
Szeneviertel
Hinter brüchigen Fassaden findet man heute unzählige Bars, Clubs und Restaurants, die das jüdische Viertel zu Budapests Szene- und Partyviertel gemacht haben.
Ruinenbars
Besonders das Szimpla Kert, die erste der sogenannten Ruinenbars, ist bei Touristen und Einheimischen beliebt und wird regelmäßig auf die Bar-Bestenlisten von Lonely Planet und Tripadvisor gewählt.
Mazel Tov
Auch das Restaurant "Mazel Tov" hat 2014 in einer Ruine eröffnet. Hier geht es im Vergleich zu den anderen Bars etwas gehobener zu. Angeboten wird israelische Fusionsküche: Shakshuka, Hummus, Kebab, Schawarma und Jerusalem Cheesecake stehen auf der Karte.
Streetart
Nicht nur die Ruinenbars haben das jüdische Viertel aufblühen lassen. Bei einem Spaziergang trifft man immer wieder auf Streetart.
Gelassene Lebensfreude
Das jüdische Viertel hat seine dunkle Vergangenheit nicht vergessen, aber weit hinter sich gelassen. Heute ist es zu dem wohl beliebtesten Ausgehbezirk Budapests geworden.