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Unser Kulturkalender für September

Johanna Veh23. August 2013

Ganz Deutschland kehrt aus dem Urlaub zurück. Praktisch, denn die deutsche Kulturlandschaft hat im September einiges zu bieten: Zum Start in den Herbst haben wir für Sie eine Auswahl an Veranstaltungen zusammengestellt.

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Turkish National Youth Orchestra bei den Proben zu dem Konzert beim Beethovenfest Bonn 2012, Copyright Meike Böschemeyer via: DW/ Başak Özay, Türkisch
Turkish National Youth Orchestra beim BeethovenfestBild: Meike Böschemeyer


"Verwandlungen" - unter diesem Motto steht in diesem Jahr das Beethovenfest in Bonn. Vier Wochen lang stehen in der ehemaligen Hauptstadt Konzerte von Solisten, Quartetten und Orchestern auf dem Programm. Das Fest stellt dabei zwei Regionen in den Mittelpunkt, die sich gesellschaftlich und kulturell im Wandel befinden: Russland und die Türkei. Am Orchestercampus des Beethovenfests und der Deutschen Welle gastiert das Istanbul University State Conservatory Symphony Orchestra. Die Deutsche Welle ist Medienpartner des Festes und begleitet es mit Magazinbeiträgen, Künstlerporträts und Hintergrundreportagen.

Außerdem lädt im September das Kunstmuseum Bonn ein, eine unbekannte Seite Marcel Odenbachs kennenzulernen. Der sonst als Videokünstler bekannte Kölner hat auch Zeichnungen und Collagen entworfen - ab dem 19. September sind diese nun erstmals in Bonn zu sehen. Die umfassende Ausstellung entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler.


Literatur aus aller Welt

Auf dem Internationalen Literaturfestival Berlin sind vom 4. bis 8. September Autoren aus aller Welt zu Gast. Neben bekannten Gesichtern wie Salman Rushdie, Daniel Kehlmann oder Liao Yiwu trifft das Publikum auch auf Neuentdeckungen aus Lyrik und Prosa. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf "Kulturen des Alterns". Zehn Autoren werden von ihrer Erfahrung über das Älterwerden berichten und mit Forschern diskutieren.

Der chinesische Autor Liao Yiwu posiert in der Ludwig-Maximilians-Universität in München, Foto: Lukas Barth/dapd
Liao Yiwu ist auch zu Gast beim Internationalen Literaturfestival in BerlinBild: dapd

Aber nicht nur Literaturbegeisterte tummeln sich im September in der Hauptstadt. Während der "Berlin Art Week" vom 17. bis 22. September gibt es auch für Kunstliebhaber einiges zu entdecken. Ein Highlight: "Painting Forever!". Unter diesem Motto wird an mehreren Orten zeitgenössische Malerei gezeigt - unter anderem von Martin Eder und Jeanne Mammen.


Unbequeme Orte

Was macht ein Denkmal schützenswert? Dieser Frage widmet sich der "Tag des offenen Denkmals". In diesem Jahr steht er unter dem Motto "Jenseits des Guten und Schönen: Unbequeme Denkmale?". Am 8. September können die Besucher deutschlandweit Orte entdecken, die an Krieg und Unrecht erinnern, aus der Nachkriegsmoderne stammen oder verlassene Industrien dokumentieren. Viele der Denkmale sind der Öffentlichkeit normalerweise nicht zugänglich. An diesem Tag haben aber rund 7500 Gebäude, Gärten und archäologische Stätten geöffnet.

Gefängnisgang des Stasi-Gefängnis von der DDR Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Copyright: NovoPicsDE - Fotolia.com
Steht unter Denkmalschutz: das Stasi-Gefängnis in Berlin-HohenschönhausenBild: NovoPicsDE - Fotolia.com


Bilder aus der Hauptstadt Nordrhein-Westfalens

"Düsseldorf" – hinter diesem schlichten Titel verbirgt sich eine Ausstellung von Candida Höfer, die ab dem 14. September im Museum Kunstpalast in Düsseldorf zu sehen ist. Wie der Titel schon verrät, steht die Landeshauptstadt im Mittelpunkt der Fotografien. Die Bilder entstanden in einem Zeitraum von vier Jahrzehnten und zeigen alltägliche Räume wie einen Lesesaal oder eine Bahnhofshalle. Höfer interessiert sich für die Strukturen und Ordnungen dieser öffentlichen Räume.

Die Kölner Fotokünstlerin Candida Höfer in ihrem Haus in Köln-Rodenkirchen. dpa/lnw
Präsentiert im Museum Kunstpalast ihre Sicht auf Düsseldorf: Candida HöferBild: picture-alliance/dpa


Das größte Volksfest der Welt

Ab dem 22. September heißt es in München wieder "O'zapft is". Bis zum 6. Oktober können Dirndl und Lederhose für einen Besuch auf dem Oktoberfest aus dem Kleiderschrank geholt werden. In diesem Jahr gibt es auch wieder die "Oide (Alte) Wiesn": Im Süden der Theresienwiese können die Besucher das historische Oktoberfest erleben - inklusive Festzelt mit traditioneller Dekoration und Fahrgeschäften aus den 1920er Jahren. Für eine Maß müssen Trinkfreudige in diesem Jahr mit einem Preis zwischen 9,40 und 9,85 Euro rechnen.

Besucher des Hofbräuzeltes prosten sich am 22.09.2012 auf dem Oktoberfest in München zu. Foto: Andreas Gebert/dpa
Ein Prosit der Gemütlichkeit!Bild: picture-alliance/dpa


Cineasten in der Hansestadt

In Hamburg kann man es sich im September im Kinosessel gemütlich machen: Vom 26. September bis 5. Oktober widmet sich das Internationale Filmfest dem Thema "Exil" - was zum Beispiel im Dokumentarfilm "Saroyanland" aufgegriffen wird: Die türkische Regisseurin Lusin Dink zeigt darin den amerikanischen Schriftsteller William Saroyan, der sich in die Heimat seiner Eltern in Ostanatolien aufmacht. Neu in diesem Jahr ist außerdem eine Reihe von Filmen, die sich mit der Schnittmenge von Literatur, Sprache und Film auseinandersetzen. Der Douglas-Sirk-Preis geht in diesem Jahr an die schottische Schauspielerin Tilda Swinton. Er wird seit 1995 im Rahmen des Festivals verliehen und ehrt Persönlichkeiten, die sich für die Filmkultur einsetzen.

Das Kino CinemaxX Dammtor, Spielort für das Internationale Filmfest Hamburg. Copyright: Filmfest Hamburg / Cordula Kropke
Beim Internationalen Filmfest Hamburg werden jährlich rund 40.000 Besucher erwartetBild: Filmfest Hamburg/Cordula Kropke