Der DW-Kulturkalender für Juni
16. Mai 2013Wenn die Temperaturen steigen, zieht es vor allem Musik-Fans wieder nach draußen. An ungewöhnlichen Plätzen wie ehemaligen Flughäfen oder Rennbahnen kommen internationale Rock-, Pop- und Elektro-Bands zusammen und spielen Open Air vor tausenden angereisten Fans. Eines der bekanntesten Festivals ist "Rock am Ring" in Nordrhein-Westfalen (7. bis 9. Juni). Bis zu eineinhalb Millionen Besucher erreicht das Festival jährlich, im Line-Up stehen dieses Jahr Headliner wie die Alternative-Rock-Band "Thirty Seconds to Mars" aus Los Angeles oder die Elektropunkband "The Prodigy" aus Großbritannien. Beim Hurricane Festival in Niedersachsen (21. bis 23. Juni) treten die kanadische Rockband "Billy Talent" und die kalifornischen Rocker von "Queens of the Stone Age" auf. Für die Zuschauer ist aber nicht nur das internationale Line-Up der Hauptgrund, die großen Rockfestivals zu besuchen. Vor allem die Atmosphäre und das Camping rund um das Spektakel ziehen massenweise Besucher an.
Zukunftsvisionen beim International Design Festival
Nicht nur Bands, auch Designer aus aller Welt laufen im Juni zu einem Festival auf: Beim DMY International Design Festival am 5. Juni kommen rund 400 junge und etablierte Designer nach Berlin, stellen ihre neuen, unkonventionellen Konzepte vor und tauschen sich über die Zukunft des Designs aus. Die besten Arbeiten werden mit dem DMY Award ausgezeichnet.
Der diesjährige Länderfokus liegt auf der Designlandschaft Polens. Mit über 40 Designstudios, Unternehmen, Design-Hochschulen und Ausstellungen aus Polen soll die zeitgenössische Designproduktion des Landes abgebildet werden. Die Teilnehmer wurden von der Design-Publizistin Czeslawa Frejlich und dem Vizepräsidenten des polnischen Designerverbandes Michal Stefanowski ausgewählt.
Tag der offenen Tür in Botschaften
Wer sich im Juni lieber auf eine spontane Weltreise begeben will, kann das auf dem "All Nations Festival" in Berlin tun: Am 15. Juni öffnen rund 30 Botschaften und Kulturinstitutionen ihre Türen und locken mit Veranstaltungen und Ausstellungen über ihre Landeskultur. Besucher sollen so hinter die Kulissen der Diplomatie schauen können. Das Festival findet zum 13. Mal statt und hat jedes Jahr ein anderes Motto. Dieses Jahr lautet es: Aberglaube.
Theaterfestival mit Schwerpunkt Kinshasa
In Hannover feiert das Festival "Theaterformen" die Welt des Theaters. Es zeigt ausgefallene, zeitgenössische Theaterproduktionen aus verschiedenen Kontinenten. Rund 220 Theaterschaffende aus 15 Ländern reisen an und führen ihre Stücke vom 19. bis 30 Juni in verschiedenen Theaterhäusern der Stadt auf. Eröffnet wird das Festival mit Amir Reza Koohestanis iranischer Version der Tschechow-Tragödie "Iwanow". Die Inszenierung soll die Melancholie und Sorgen der iranischen Postmoderne ausdrücken.
Schwerpunkt des Festivals sind Stücke aus Kinshasa (Kongo). Die Kulturstiftung fördert eine Kooperation mit dem Theater- und Tanzfestival Connéxion Kin in Kinshasa. Die Arbeiten der Theatermacher werden erst in Kinshasa, dann in Hannover aufgeführt. Damit will das Festival die Demokratische Republik Kongo und die dortige Kulturszene in Deutschland vorstellen. Mit dem Stück "Drums and Digging" nimmt der Theatermacher Faustin Linyekula das Publikum mit auf eine Reise in seine Heimat Obilo, ein kleines Dorf, an der Grenze des Äquators. Linyekula stellt Vergessen und Verdrängung ins Zentrum seiner Produktion, thematisiert den Terror, jahrelange Kriege und den wirtschaftlichen Zusammenbruch seines Landes.
Christopher Street Day für mehr Gleichberechtigung
Das Pride Festival in Berlin dreht sich rund um den Christopher Street Day am 22. Juni. An diesem Tag demonstrieren Lesben, Schwule, Transgender, Inter- und Bisexuelle für ihre Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung in der Gesellschaft. Dabei kommt alles andere als schlechte Laune auf: Denn das Pride Festival feiert auch das, was bereits in den letzten Jahrzehnten erkämpft wurde. Der Christopher Street Day selbst findet in mehreren deutschen Städten an unterschiedlichen Terminen statt. In Berlin leben rund 300 000 Schwule und Lesben, die die Kultur der Stadt prägen.