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Unicef: Täglich sterben 15.000 Kleinkinder

19. Oktober 2017

Im gesamten Jahr 2016 starben laut UN-Kinderhilfswerk 5,6 Millionen Kinder unter fünf Jahren an Krankheiten und Unterernährung. Bei besserer Versorgung hätten sehr viele von ihnen gerettet werden können.

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Kenia Medizinische Hilfe in Mathare, Nairobi
Behandlung in einer Kinderambulanz in einem Slum von NairobiBild: picture-alliance/Miro May

Damit starben im vergangenen Jahr zwar deutlich weniger kleine Kinder als noch im Jahr 2000. Damals kamen noch 9,9 Millionen kleine Kinder ums Leben. Dennoch ist das Kinderhilfswerk Unicef über einen Trend besorgt: Der Anteil der Neugeborenen (vier Wochen alt oder jünger) unter den gestorbenen Kindern sei von 41 auf 46 Prozent gestiegen. Jeden Tag sterben 7000 Babys, die nicht älter als 28 Tage sind, heißt es in dem gemeinsamen Bericht von Unicef, Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Weltbank.

Die meisten Neugeborenen starben dem Bericht zufolge in Südasien (global anteilig 39 Prozent) und Subsahara-Afrika (38 Prozent). Die Hälfte aller Todesfälle bei Neugeborenen wurden allein in fünf Ländern gezählt: Indien (24 Prozent), Pakistan (10 Prozent), Nigeria (9 Prozent), Kongo (4 Prozent) und Äthiopien (3 Prozent).

Bessere Versorgung rettet Kinderleben

Die meisten Todesfälle von Kindern in den ersten fünf Lebensjahren gehen laut den Angaben auf heilbare Erkrankungen wie Lungenentzündungen und Durchfallerkrankungen zurück. Unicef verlangte von den Regierungen mehr Anstrengungen im Kampf gegen Hunger und Krankheiten. Impfungen, Medikamente, eine professionelle medizinische Betreuung bei der Geburt sowie bessere sanitäre Einrichtungen könnten viele Kinderleben retten.

Neben den Sterbefällen in den Tagen und Wochen nach der Geburt und in den ersten Lebensjahren werden jedes Jahr viele Totgeburten erfasst. Gezählt wurden laut Unicef 2016 zusätzlich zu den 5,6 Millionen gestorbenen Kindern allein 2,6 Millionen Babys die tot geboren wurden. Auch von ihnen hätten viele gerettet werden können, wenn die Mütter bei Schwangerschaft und Geburt besser versorgt worden wären.

Unicef-Gesundheitsdirektor Stefan Swartling sagte, das Wissen und die Möglichkeiten zur Rettung der Kinder seien vorhanden, sie müssten nur dort hingebracht werden, wo sie am meisten benötigt werden. Es sei ein Skandal, dass 2017 Schwangerschaft und Geburt in einigen Regionen noch immer lebensbedrohlich für Frau und Kind seien, kritisierte der Gesundheitsdirektor der Weltbankgruppe Tim Evans. Jede Mutter müsse Zugang zu Gesundheitsversorgung erhalten, um sich und ihren Kindern ein gesundes Leben zu ermöglichen.

qu/djo (dpa, kna, epd)