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Unicef prangert Kindersterben an

9. September 2015

Trotz weltweit vielerlei Anstrengungen sterben noch immer jedes Jahr rund sechs Millionen Kinder vor ihrem fünften Geburtstag. Das ist ein Ergebnis eines neuen Unicef-Berichts.

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Baby (Foto: Picture alliance, dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Laut einem Bericht des UN-Kinderhilfswerks Unicef sterben jährlich weltweit 5,9 Millionen Kinder unter fünf Jahren. Das seien durchschnittlich 16.000 Kinder jeden Tag, 700 Kinder jede Stunde und elf Kinder pro Minute, erklärte Unicef.

Tod wäre mit einfachen Mitteln zu verhindern gewesen

45 Prozent der Todesfälle bei Kindern unter fünf Jahren ereignen sich laut Unicef bereits im ersten Lebensmonat. Für rund eine Million Babys ist ihr Geburts- auch gleichzeitig der Todestag. "Für all diese Mädchen und Jungen ist das Leben zu Ende, bevor es richtig begonnen hat", erklärte der Geschäftsführer von Unicef Deutschland, Christian Schneider. "Ihr früher Tod hätte in den meisten Fällen durch einfache Mittel verhindert werden können, die für uns in Deutschland selbstverständlich sind - zum Beispiel sauberes Wasser, Impfungen und gute Versorgung vor, während und nach der Geburt."

Die größte Last der weltweiten Kindersterblichkeit - 80 Prozent - tragen laut Unicef nach wie vor die Länder im südlichen Afrika und in Südasien. Das größte Risiko hat statistisch gesehen ein Kind in Angola: 157 von 1000 Kindern in dem Land überleben nicht. In Deutschland liegt die Kindersterblichkeitsrate bei vier von 1000 Lebendgeburten. Kinder aus armen Haushalten sterben laut Report fast doppelt so häufig wie Kinder aus wohlhabenden Familien, Kinder in ländlichen Gebieten häufiger als Städter.

Auch Fortschritte zu verzeichnen

Die Organisation würdigte jedoch auch Fortschritte in einigen der ärmsten Staaten. Seit der Jahrtausendwende hätten weltweite Anstrengungen dazu beigetragen, dass auch in den ärmsten Ländern die Kindersterblichkeit deutlich gesunken sei, erklärte Unicef. Das so genannte Millenniumsziel, die Kindersterblichkeit bis 2015 weltweit um zwei Drittel zu senken, sei zwar insgesamt verfehlt worden. Aber 24 der 81 Länder mit niedrigem Einkommen hätten das Ziel erreicht, darunter auch arme und bevölkerungsreiche Länder wie Äthiopien, Bangladesch, Kambodscha und Uganda. "Das Leben von 48 Millionen Kindern wurde so seit 2000 gerettet", erklärte das Kinderhilfswerk.

Noch in diesem Monat wollen die Vereinten Nationen neue Ziele verabschieden. Angestrebt wird, die Kindersterblichkeit bis 2030 in jedem Land der Welt auf unter 25 Todesfälle pro 1000 Lebendgeburten zu senken. Wenn dies gelinge, könnten bis dahin etwa 38 Millionen Kinder gerettet werden, erklärte Unicef.

chr/ml (epd, afp)