Händewaschen an vielen Schulen unmöglich
13. August 2020Die Vereinten Nationen haben vor erheblichen sanitären Mängeln von Schulen im Kampf gegen die Krankheit COVID-19 gewarnt. Rund 818 Millionen Kinder hätten in ihren Schulen nicht die nötigen Vorrichtungen zum Händewaschen, erklärten die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) in Genf.
Rund 295 Millionen der betroffenen Kinder stammten aus dem Afrika südlich der Sahara. Die WHO und Unicef erklärten, dass rund 355 Millionen Kinder in Schulen gehen, die zwar über Waschvorrichtungen verfügen, aber in denen keine Seife vorhanden war. Rund 462 Millionen Mädchen und Jungen besuchten Schulen, die keine Wasserhähne oder kein Wasser hätten. Weiter hielten die beiden Organisationen fest, dass gut dreißig Prozent aller Schulen ihren Schülern kein Trinkwasser anbieten könnten.
Hygiene als zentrale Strategie
Der Zugang zu Wasser und sanitären Einrichtungen müsse zu den zentralen Strategien aller Regierungen zählen, die in der Corona-Pandemie ihre Schulen wieder öffnen wollen, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Das regelmäßige und gründliche Händewaschen sei eine einfache und sehr wirksame Maßnahme gegen den Erreger, der COVID-19 auslöst.
In ihrem Bericht betonen die Organisationen aber auch die Notwendigkeit, die Gesundheitsmaßnahmen sowie die Folgen eines Lockdowns gegeneinander abzuwägen. "Die negativen Folgen von Schulschließungen auf die Sicherheit, das Lernen und das Wohlbefinden der Kinder sind breit dokumentiert", heißt es in dem Bericht.
mak/al (epd, dpa)