"Unfassbare Tragödie" im Zoo Krefeld
1. Januar 2020"Unsere schlimmsten Befürchtungen sind Realität geworden", teilte der Krefelder Zoo am Neujahrsmorgen auf seiner Facebookseite mit. "Eine unfassbare Tragödie hat uns kurz nach Mitternacht überrollt." Mehr als 30 Tiere verendeten in den Flammen, darunter acht Menschenaffen, wie Zoodirektor Wolfgang Dreßen sagte.
Entgegen ersten Angaben konnten zwei Schimpansen leicht verletzt gerettet werden. "Es grenzt an ein Wunder", so Dreßen. Das 1975 im Gewächshausstil eröffnete Gebäude brannte bis auf die Grundmauern nieder. Auf rund 2000 Quadratmetern waren Orang-Utans, Schimpansen, Gorillas, Krallenaffen, Epauletten-Flughunde und Vögel zuhause. Das direkt angrenzende Gorillagehege blieb verschont.
Die Brandursache ist noch unklar. Nach Angaben der Polizei gibt es Hinweise auf sogenannte chinesische Himmelslaternen als Brandursache. Solche in Deutschland verbotenen Laternen, die in die Luft steigen, seien in der Nähe von Zeugen gesichtet und später auch gefunden worden, sagte ein Polizeisprecher auf einer Pressekonferenz im Zoo. Sollte das wirklich so sein, "wäre dies ein schrecklicher Beleg dafür, welche dramatischen Folgen unkontrollierte Böllerei haben kann", betonte der Deutsche Tierschutzbund.
Die Kriminalpolizei bat die Bevölkerung um Mithilfe. Später teilte die Kripo mit, es hätten sich mehrere Menschen gemeldet, die als Verursacher des Feuers in Betracht kommen. Sie seien vernommen worden und ihre Angaben würden nun überprüft. Da dies einige Zeit in Anspruch nehme, würden vorerst "keine weiteren Informationen zu den Tatumständen und den Verdächtigen bekanntgegeben". Der Zoo blieb an diesem Mittwoch geschlossen.
wa/jj/bor (dpa, afp)