UN untersuchen Gewalt gegen Rohingyas
24. März 2017Der Hochkommissar für Menschenrechte, Said Raad al-Hussein, hatte bereits von möglichen Verbrechen gegen die Menschlichkeit gesprochen. Menschenrechtsgruppen hatten die Folter, Vertreibungen, Morde und Massenvergewaltigungen an der muslimischen Minderheit dokumentiert. Ein Vertreter Myanmars protestierte vergeblich gegen den Beschluss. Das Land habe eine eigene Kommission gebildet, die im August Bericht erstatte. "Lassen Sie Myanmar selbst entscheiden, wie die Situation am besten gelöst werden kann", sagte er.
In der Region Rhakine am Golf von Bengalen leben etwa eine Million Rohingyas. Sie werden seit Jahrzehnten unterdrückt. Die buddhistischen Mehrheit, angeführt von Mönchen, unterstützt die Politik. Bis 2011 herrschte eine Militärjunta, die den Rohingyas die Staatsbürgerschaft und zahlreiche Rechte verweigerte.
Jahrzehntelange Unterdrückung
Vor einem Jahr trat die Regierung der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Su Kyi an. An der Lage der Rohingyas hat sich dennoch nichts geändert. In den vergangenen Jahren gab es mehrere Unruhen, bei denen Dutzende Menschen starben. Zehntausende wurden vertrieben oder in Internierungslager verschleppt. Im Oktober 2016 kamen bei einem Überfall neun Grenzpolizisten um. Die Behörden bezichtigten Rohingyas. Bei Razzien sind seitdem Dutzende weitere Menschen umgekommen und mehr als 20.000 vertrieben worden.
cgn/myk (dpa, rtre)