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Ukraine bestimmt Ostermärsche

19. April 2014

Mit Aktionen in verschiedenen deutschen Städten setzt die Friedensbewegung ihre Ostermärsche fort. Hauptthemen sind neben dem Ukraine-Konflikt auch der Bürgerkrieg in Syrien sowie die deutschen Rüstungsexporte.

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Friedensaktivisten tragen ein Banner "Berliner Ostermarsch" (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

"Nie wieder Faschismus - Nie wieder Krieg" - diese Losung ist nach Ansicht der Friedensbewegung unverändert aktuell. Für Samstag hatten die Netzwerke der Friedensaktivsten zu Veranstaltungen unter anderem in Berlin, Köln, München, Düsseldorf und Hannover, aber auch in kleineren Städten aufgerufen. Die Kundgebung in Berlin stand unter dem Motto "Krieg wird gemacht - wir stellen uns dagegen". Hier demonstrierten rund Tausend Menschen für Frieden und Abrüstung.

Die Redner in Berlin übten deutliche Kritik am neuen Kurs der deutschen Außenpolitik. Bundespräsident Joachim Gauck, Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) und Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hatten sich für mehr deutsches Engagement ausgesprochen und dabei militärische Einsätze nicht ausgeschlossen.

In Leipzig wurde zu Beginn des Ostermarsch ein Schwert zu einer Sichel umgeschmiedet. Dieses Symbol geht auf ein biblisches Wort des Propheten Micha zurück. Dort heißt es: "Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen."

Mahnungen zur Zurückhaltung in der Ukraine

Ein zentrales Thema war nach Angaben der Veranstalter erneut die Forderung nach einem Abzug der Bundeswehr aus Auslandseinsätzen. Aufgerufen wurde zudem zur Ächtung und Abschaffung von Atomwaffen und anderen Massenvernichtungswaffen sowie von Landminen und Kampfdrohnen. Auch an den Beginn des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren wurde erinnert.

Ein Mann hat aus vielen Stickern das Friednes-Symbol auf seiner Jacke befestigt (Foto: dpa)
Friedensaktivist in Duisburg: hier verammelten sich rund 200 Menschen zu einer Kundgebung.Bild: picture-alliance/dpa

Im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt riefen die Ostermarschierer zur Zurückhaltung sowohl Russland als auch die NATO zur Zurückhaltung auf. Der Bundesausschuss Friedensratschlag erteilte auch den prorussischen Bewegungen, die einen Abfall der östlichen Gebiete von der Ukraine betreiben, eine Absage.

Die Linkspartei wandte sich in einem eigenen Aufruf gegen den Bruch des Völkerrechts auf der ukrainischen Halbinsel Krim ebenso wie im Kosovo, sprach sich aber auch gegen Sanktionen gegen Russland aus. "Sicherheit in Europa wird es nur mit Russland geben und nicht gegen Russland", hieß es.

Tausende Teilnehmer erwartet

Die Ostermärsche hatten am Karfreitag begonnen. In mehreren deutschen Städten gingen Hunderte Menschen auf die Straße. Bis Ostermontag sind bundesweit über 90 Veranstaltungen angekündigt. Wie in den vergangenen Jahren werden insgesamt Tausende von Teilnehmern erwartet. Ihre Höhepunkte hatte die Ostermarsch-Bewegung in Deutschland in den 70er und 80er Jahren im Zusammenhang mit der Anti-Atomkraft-Bewegung und der Debatte über die NATO-Nachrüstung. Damals gingen Hunderttausende Menschen auf die Straße.

cw /gmf (dpa, epd)