Angriff auf PKK im Nordirak
17. Juni 2018Ziel des Angriffs war ein Gebiet in den Kandil-Bergen nahe der Grenze zwischen Irak und dem Iran. Die türkische Regierung vermutet, dass sich dort Anführer der verbotenen Arbeiterpartei PKK aufhalten. In der Nähe waren nach Regierungsangaben türkische Soldaten rund 30 Kilometer weit auf irakisches Gebiet vorgedrungen.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sagte im türkischen Fernsehen, der Luftangriff habe einem sehr wichtigen Treffpunkt der PKK gegolten. Auch im südosttürkischen Hakkari wurden Ziele angegriffen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtet, wurden Verstecke und Munitionslager zerstört. Das türkische Militär meldete, 35 PKK-Kämpfer seien getötet worden.
In den nordirakischen Kandil-Bergen hat die PKK ihr Hauptquartier. Die türkische Führung hatte in jüngster Zeit wiederholt mit einer Bodenoffensive in der Region gedroht. Erdogan sagte, er habe darüber mit dem iranischen Präsidenten Hassan Rohani und mit der irakischen Regierung gesprochen. Er werde nun abwarten, bis sich die neue Regierung im Irak nach der Wahl im Mai gebildet habe.
Die PKK und die türkische Regierung bekämpfen sich seit Jahrzehnten. Dabei kamen mindestens 40.000 Menschen ums Leben. Im Juli 2015 war der Konflikt nach einem mehr als zwei Jahre anhaltenden Waffenstillstand wieder neu entflammt.
In der Türkei, Europa und den USA ist die PKK als Terrororganisation eingestuft. Sie kämpft mit Waffengewalt für einen kurdischen Staat oder ein Autonomiegebiet im Südosten der Türkei.
uh/HF (dpa, rtr)