Die Weltraumstrahlung ist das Spezialgebiet von Günther Reitz. Der 64-Jährige forscht seit 1975 am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Köln, wo er heute die Abteilung für Strahlenbiologie leitet. Seine Arbeit dient der bemannten Raumfahrt, für die er sich seit dem Apollo-Programm der NASA begeistert. An den Apollo Missionen 16 und 17 war er Anfang der 1970er Jahre mit einem Experiment beteiligt. Auch damals ging es um die Messung kosmischer Strahlung und die Auswirkung auf den menschlichen Körper.
Pionierarbeit auf diesem Gebiet leistete er mit dem Matroschka-Experiment. Dahinter verbirgt sich ein künstlicher Körper, ausgestattet mit menschlichem Knochen und vielen Messinstrumenten. Mit der Puppe, dem sogenannten Phantom, wurden zwischen 2004 und 2009 Strahlenmessungen in und außerhalb der internationalen Raumstation ISS durchgeführt.
Auch auf dem Mars Rover Curiositiy der NASA, der seit August 2012 den Mars erkundet, haben Günther Reitz und sein Team ein Experiment installiert, das das Strahlenspektrum auf der Marsoberfläche misst.
Der Science-Fiction Fan und Weltraumphysiker träumt davon, dass die Menschen eines Tages nicht nur auf dem Mars landen, sondern das ganze Sonnensystem besiedeln.