Trump baut Mehrheit im Senat aus
19. November 2018"Ich habe gerade mit Senator Bill Nelson gesprochen, der seine Niederlage gnädig eingeräumt hat", erklärte sein republikanischer Herausforderer Rick Scott im Online-Dienst Facebook. Scott erhielt gut 10.000 Stimmen mehr als sein Konkurrent von den Demokraten, wie aus einer Übersicht des Wahlamtes von Florida hervorgeht. Damit entschied der Republikaner mit 50,05 Prozent der Stimmen das wichtige Rennen für sich. Mit Scotts Sieg wächst die Mehrheit der Konservativen um Präsident Donald Trump im Senat um einen Sitz auf nunmehr 52 von insgesamt 100.
Der bisherige Amtsinhaber Nelson, der Florida seit 2001 im Senat vertreten hat, warnte vor einer "aufziehenden Dunkelheit" in der amerikanischen Politik. Zugleich rief der ehemalige Astronaut Vertreter beider Parteien dazu auf, zusammenzuarbeiten und eine Blockadepolitik im Kongress zu vermeiden.
Zittern im "Sunshine State"
Nelsons Niederlage war ein beispielloser Wahlkrimi vorausgegangen - mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen der Kandidaten. Scott, der bisher Gouverneur des Bundesstaates an der Südostküste der USA ist, erklärte sich schließlich am Wahlabend des 6. November um kurz vor Mitternacht zum Sieger, obwohl noch Stimmen ausgezählt wurden und der Abstand zwischen den beiden Kandidaten äußerst knapp war.
Weil der Unterschied zwischen Scott und Nelson sogar die Marke von 0,5 Prozentpunkten unterschritt, hatten die Behörden in der vergangenen Woche zunächst eine maschinelle Neuauszählung der Stimmen angeordnet. Aber auch danach war die Zitterpartie noch nicht vorbei: Der Abstand belief sich auf weniger als 0,25 Prozentpunkte, deswegen mussten Stimmen per Hand nachgezählt werden. Die Frist dafür endete am Sonntagmittag (Ortszeit).
Trump zeigte sich erfreut über den Erfolg seines Parteikollegen Scott. "Vom ersten Tag an hat Rick Scott nie geschwankt. Er war ein großer Gouverneur und wird ein noch größerer Senator für die Bürger von Florida sein", twitterte der Präsident.
wa/qu (dpa, afp)