Trip in die Vergangenheit
"Freilichtmuseum", "Freilandmuseum" oder "Museumsdorf" – die Bezeichnung mag variieren, die Idee der Museen "unter freiem Himmel" ist dieselbe: Sie wollen Besucher über ein bestimmtes Thema oder eine Epoche informieren. Originalgetreue Nachbauten von Bürgerhäusern, Ställen und Schulen vermitteln einen lebendigen Eindruck früherer Bau- und Lebensweisen.
Leben am Limes
Auf einem elf Kilometer langen archäologischen Rundweg sehen beispielsweise Ausflügler im Limes-Freilichtmuseum, wie die Menschen vor mehreren Jahrhunderten entlang des römischen Grenzwalls lebten. Das Kohortenkastell, antike Badeanlagen und das Limestor bei Dalkingen gruppieren sich zu einem bedeutenden Ensemble der römischen Provinzialgeschichte. Die einzelnen Stationen können auch per Rad oder Auto angefahren werden.
Rund um das Mittelalter
Die Königspfalz Tilleda ist ein Freilichtmuseum in dem gleichnamigen Dorf unterhalb des Kyffhäusers am südlichen Harzrand. Kernstück des neuen Museumskonzepts ist ein Rundgang, der Konzeption und Anlage der ehemaligen Pfalz vor Augen führt. Für Gruppen werden auf Anfrage auch Sonderprogramme organisiert, beispielsweise Spiele- oder Kochnachmittage rund um das Thema Mittelalter.
Heiraten … nicht nur aus Liebe
Auf die Spuren der Bauern, Knechte und Mägde begeben sich Besucher des Bauernhaus Museums Wolfegg in Oberschwaben. Die Sonderausstellung "Musik! Zwo, drei, vier … Dorfmusikanten in Oberschwaben" präsentiert noch bis zum 5. November 2006 einen ganz besonderen Aspekt des regionalen Brauchtums: die Blasmusik. Dass Heiraten zu Großmutters Zeiten oft weniger von romantischen Gefühlen als vielmehr von praktischen Überlegungen motiviert war, demonstriert die Ausstellung "Eheglück – Heiraten … nicht nur aus Liebe", die ebenfalls noch bis zum 5. November 2006 läuft.
Landleben wie bei Goethe
Zwischen Hamburg und der Lüneburger Heide liegt im Naturpark Schwarze Berge das Freilichtmuseum am Kiekeberg. Das ganze Jahr über finden auf dem zwölf Hektar großen Freigelände Aktionstage statt. Unter dem Motto "Gelebte Geschichte" lädt das Museum an zahlreichen Tagen zudem dazu ein, eine Bauernfamilie im Jahr 1804 zu besuchen. Darsteller in authentischen Kostümen zeigen alltägliche land- und hauswirtschaftliche Tätigkeiten wie Dreschen, Flachsen oder Waschen und berichten in Gesprächen vom Landleben in der Zeit von Goethe und Schiller. (pg)