Trauer um verunglückte Fußballhelden
3. Dezember 2016Die Trauerfeier findet in der Arena Condá im südbrasilianischen Chapeco statt, wo der aufstrebende Verein noch vor kurzem gespielt hatte. Rund 19.000 Menschen können der Zeremonie auf den Rängen beiwohnen. Der Rasen, auf dem weitere 2000 Menschen Platz haben, ist den Angehörigen der getöteten Spieler, Trainer und Betreuer vorbehalten. Insgesamt rechnet die Stadt mit rund 100.000 Trauernden – etwa die Hälfte der Bevölkerung von Chapeco. Außerhalb des Stadions wird die Gedenkfeier per Leinwand übertragen.
Am Montag waren bei dem Absturz einer Maschine der bolivianischen Fluggesellschaft LaMia nahe der kolumbianischen Stadt Medillin 71 Menschen ums Leben gekommen. Sechs Menschen überlebten den Absturz. An Bord befand sich fast die gesamte Mannschaft des brasilianischen Erstligisten AF Chapocoense, der auf dem Weg zum Finalspiel der Copa Sudamericana in Kolumbien unterwegs war. Nach bisherigen Erkenntnissen führte ein Treibstoffmangel zu dem Unglück. Der Airline wurde inzwischen die Lizenz aberkannt.
Dem AF Chapecoense war in den letzten Jahren ein rasanter Aufstieg gelungen. 2009 spielte das Team noch in der vierten brasilianischen Liga, 2014 stieg die Mannschaft in die erste Liga auf. Der Einzug in das Finale der Copa Sudamericana war der größte Erfolg in der bisherigen Vereinsgeschichte.
In der Fußballwelt hat das Unglück eine Solidaritätswelle ausgelöst: 13 brasilianische Clubs haben angeboten, in der kommenden Saison für Chapecoense kostenlos Spieler abzustellen. Weltweit wird es am Wochenende bei Fußballspielen eine Schweigeminute geben, auch deutsche Teams spielen mit Trauerflor. Am Vormittag wurden die Leichen der verstorbenen Teammitglieder von der brasilianischen Luftwaffe nach Chapeco überführt.
hk/haz (dpa, afp)