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Trauer um Mandela

6. Dezember 2013

Monatelang hatten die Südafrikaner um ihren früheren Präsidenten gebangt. Am Donnerstag nun ist Nelson Mandela nach langer Krankheit gestorben. Südafrika und die Welt sind vereint in Trauer und Anerkennung.

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Stimmen und Reaktionen zum Tod Nelson Mandelas
Bild: Reuters/Toby Melville

Trauer um Nelson Mandela

Am Tag nach dem Tod von Nelson Mandela hat sich seine Familie für die Anteilnahme bedankt. "Ich bin ehrlich dankbar für die nationale und internationale Unterstützung, die unsere Familie während der langen gesundheitlichen Probleme Madibas erfahren hat", schrieb der Enkelsohn Mandla unter Verwendung von Mandelas Clannamen. Auch von seinen Landsleuten wurde Nelson Mandela schon zu Lebzeiten liebevoll "Tata Madiba" ("Vater Madiba") genannt. Der Enkel würdigte seinen Großvater als "Verkörperung von Stärke, Kampf und Überleben" sowie von "Grundsätzen, die von der Menschheit geschätzt werden.

Sein Großvater sei eine "gutherzige, großzügige und weise Person" gewesen, die immer bereit gewesen sei, einen Rat zu geben, wie man ein gutes Mitglied der Gemeinschaft sein könne.

Tod nach langer Krankheit

In einer landesweit übertragenen Ansprache hatte Südafrikas Präsident Jacob Zuma am Donnerstagabend mitgeteilt, Mandela sei nach einer Lungenerkrankung friedlich in seinem Haus in Johannesburg eingeschlafen. "Unsere Nation hat ihren größten Sohn verloren", fügte Zuma an.

Für den kommenden Dienstag, den 10. Dezember, ist im Fußballstadion von Soweto bei Johannesburg eine Trauerfeier geplant. Anschließend soll der Leichnam Mandelas vom 11. bis zum 13. Dezember im Präsidialamt in Pretoria aufgebahrt werden. Am 15. Dezember werde Mandela in seinem Heimatort Qunu beigesetzt werden, gab Zuma weiter bekannt.

Stimmen und Reaktionen zum Tod Nelson Mandelas
Viele Südafrikaner bekundeten vor Mandelas Haus ihre AnteilnahmeBild: Getty Images/Afp/Stephane de Sakutin

Für seinen Traum von einem demokratischen Südafrika ohne Rassentrennung musste Mandela einen hohen Preis bezahlen: 27 Jahre verbrachte er hinter Gittern, davon 18 Jahre auf der berüchtigten Gefangeneninsel Robben Island. Dennoch wurde er die zentrale Figur im Kampf gegen die Apartheid.

1993 erhielt er gemeinsam mit dem damaligen Präsidenten Frederik Willem de Klerk den Friendensnobelpreis. Beide wurden dafür geehrt, dass sie in ihrem Heimatland den Weg zur Aussöhnung von Schwarzen und Weißen geebnet hatten. 1994 wurde Mandela der erste schwarze Präsident des demokratischen Südafrikas und blieb bis 1999 in diesem Amt.

In den letzten Jahren war es still um Mandela geworden, der zunehmend gebrechlicher wurde und sich immer wieder wegen gesundheitlicher Probleme behandeln lassen musste. Seine letzten Wochen hatte der Friedensnobelpreisträger im Kreis seiner Familie verbracht. Er soll in seinem Heimatort Qunu im Südosten des Landes beigesetzt werden.

Porträtbild von Nelson Mandela (Foto: pa/dpa)
Am Ende seines Lebens zog sich Mandela mehr und mehr zurückBild: picture-alliance/dpa

Internationale Anteilnahme

Trauer um Nelson Mandela

EU-Kommissionschef José Manuel Barroso twitterte: "Mandela hat den Lauf der Geschichte für sein Volk, sein Land, den Kontinent und die Welt geändert. Ich bin in Gedanken bei seiner Familie und den Südafrikanern".

Der britische Premier David Cameron formulierte ebenfalls per Kurznachrichtendienst eher pathetisch: "Ein großes Licht der Welt ist erloschen. Nelson Mandela war ein Held unserer Zeit".

US-Präsident Barack Obama sagte: "Das Leben Nelson Mandelas lehrt uns, dass das Unmögliche möglich ist, aber nur, wenn Menschen den Mut haben, sich für Veränderung einzusetzen."

Der Dalai Lama, das geistliche Oberhaupt der Tibeter, schrieb in einem Brief an Mandelas Familie, er werde seinen "teuren Freund" vermissen, den er als "Mann von Mut, Prinzipien und unbestreitbarer Integrität" kennengelernt habe.

mak/kis (dpa, afp, rtr)