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Aus für Rasmussen

26. Juli 2007

Wegen Vertrauensbruch ist der Däne Michael Rasmussen von seinem Team von der Tour zurückgezogen worden. Damit wurde nach fast 30 Jahren zum zweiten Mal ein Träger des Gelben Trikots während der Rundfahrt ausgeschlossen.

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Michael Rasmussen, Quelle: EPA/OLIVER WEIKEN
Das Rennen ist aus für Michael RasmussenBild: picture alliance / dpa

Das niederländische Rabobank-Team hat seinen Kapitän Michael Rasmussen entlassen und den bisherigen Gesamtführenden der Tour de France vier Etappen vor der Ankunft in Paris nach Hause geschickt. Die Suspendierung von Rasmussen hatte die Teamleitung am späten Mittwochabend (25.7) in Pau mitgeteilt, am Morgen danach folgte die Entlassung. "Er hat gelogen. Das ist der prinzipielle Grund für seinen Ausschluss. Es gab keine Anzeichen vom Doping. Es handelt sich einfach um einen Vertrauensbruch", gab Teamleiter Theo de Rooy am Donnerstag (26.7) bekannt.


Rasmussen stand zuletzt wegen Doping-Vorwürfen scharf in der Kritik. Die übrigen sieben Fahrer der Equipe Rabobank setzten das Rennen am Donnerstag (26.7) fort. Die 17. Tour-Etappe wurde auf Beschluss der Tour-Direktion ohne Gelbes Trikot gefahren. Dieses soll erst nach dem Teilstück von Pau nach Castelsarrasin wieder vergeben werden.

Den Kontrollen entzogen

Michael Rasmussen auf dem Rad, Quelle: AP Photo/Bas Czerwinski
Die 15. Etappe fuhr Michael Rasmussen noch im gelben TrickotBild: AP

Zum zweiten Mal in der 104-jährigen Geschichte der Tour wurde mit Rasmussen ein Träger des Gelben Trikots während des Rennens ausgeschlossen. 1978 war der Belgier Michel Pollentier disqualifiziert worden, nachdem er versucht hatte, bei der Dopingkontrolle fremdes Urin abzugeben. Rasmussen, der die Gesamtführung nach der achten Etappe in Tignes übernommen hatte, war in den vergangenen Tagen zunehmend unter Druck geraten, nachdem bekannt geworden war, dass er sich in diesem Jahr mehrfach Doping-Kontrollen entzogen hatte. Rasmussen hatte den Doping-Behörden mehrmals seinen Aufenthaltsort nicht mitgeteilt.

Nach seinem Sieg auf der "Königsetappe" am Mittwoch auf dem Col d'Aubisque räumte der 33-Jährige gegenüber Teamchef Theo de Rooy ein, seinen Arbeitgeber bis zuletzt hinsichtlich seiner Aufenthaltsorte in der Tour-Vorbereitung belogen zu haben. "Das hat das Fass zum Überlaufen gebracht. Wir haben das Vertrauen in Michael verloren", sagte der Niederländer. Die französische Polizei reagierte noch am Abend und durchsuchte die Hotelzimmer der Rabobank-Mannschaft in Pau.

Die Tour geht weiter

Alexander Winokurow, Quelle: Oliver Weiken
Beim Zeitfahren des Blutdopings überführt - Der Kasache WinokurowBild: picture-alliance/dpa

Die Entwicklung macht die laufende Tour immer mehr zur Farce. Am Mittwoch war bereits der Cofidis-Fahrer Cristian Moreni positiv auf Testosteron-Doping getestet worden, woraufhin sich sein Team aus der Rundfahrt zurückzog. Am Vortag hatte sich das Team Astana auf Druck der Tour-Leitung zurückgezogen, nachdem dessen Profi Alexander Winokurow positiv auf Blut-Doping getestet worden war. Für Astana fuhr auch der Deutsche Andreas Klöden.

Die Tour-Veranstalter hatten am Dienstag (24.7) bekräftigt, die Rundfahrt werde trotz allem fortgesetzt. Auch das T-Mobile-Team will die Tour de France trotz der anhaltenden Doping-Diskussion fortsetzen. T-Mobile-Sprecher Stefan Wagner begrüßte gleichzeitig die Suspendierung des Tour-Favoriten Rasmussen: "Die Diskussion der letzten Tage hat sicherlich auch dem Sport nicht gut getan. Insofern hätte man sich vielleicht auch wünschen können, dass die Entscheidung ein paar Tage eher gefallen wäre", sagte Wagner.

Noch kein Termin für Sinkewitz-B-Probe

Unterdessen teilte der Bund Deutscher Radfahrer mit, dass man noch nicht wisse, wann das Ergebnis der B-Probe des unter Doping-Verdacht stehenden Patrik Sinkewitz vorliegen werde. Der T-Mobile-Profi war nach einem Sturz aus der Tour de France ausgeschieden und später des Dopings verdächtigt worden. (le)