Tote bei Raketenangriff auf Schulgebäude
2. Januar 2020
Der Angriff erfolgte nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte in der von Rebellen kontrollierten Stadt Sarmin im Nordwesten Syriens. Mindestens 15 weitere Menschen seien bei dem Raketenbeschuss des Schulgebäudes verletzt worden.
Die oppositionsnahe Organisation macht die syrische Regierungsarmee für den Angriff verantwortlich. Nach ihren Angaben war ein Teil des Gebäudes als Unterkunft für Flüchtlinge genutzt worden. Die dort untergebrachten Menschen waren demnach aus der Stadt Idlib vor den Angriffen der syrischen Armee und der sie unterstützenden russischen Luftwaffe geflohen. Der Angriff sei mit Boden-Boden-Raketen ausgeführt worden.
Die Provinz Idlib ist eines der letzten großen Rebellengebiete in Syrien. Überwiegend islamistische Milizen kontrollieren die Region. Trotz einer eigentlich geltenden Waffenruhe haben die Truppen von Machthaber Baschar al-Assad mit russischer Unterstützung in den vergangenen Wochen ihre Angriffe in der Region massiv verstärkt. Das löste neue große Flüchtlingsbewegungen in Richtung der Grenze zur Türkei aus. Mehr als 235.000 Menschen sind nach Angaben der Vereinten Nationen seitdem auf der Flucht aus dem umkämpften Gebiet.
Die Provinz Idlib sowie die gleichnamige Regionalhauptstadt und Teile der angrenzenden Provinzen Hama, Aleppo und Latakia werden von dem früheren Al-Kaida-Ableger HTS und anderen islamistischen Milizen kontrolliert. Assad scheint entschlossen, die Region zurückzuerobern.
qu/jj (apf, rtr, dpa)