Tote bei Erdbeben in Süditalien
Mitten in der Urlaubs-Hochsaison hat ein Erdbeben die italienische Insel Ischia erschüttert. Mindestens zwei Menschen kamen bei dem Beben am Abend ums Leben. Die Retter haben bislang außerdem knapp 40 Verletzte gezählt.
Erschütterung im Golf von Nepal
Mitten in der Hochsaison wackelte die Insel. Am Montagabend (21.8.) hat ein Erdbeben die italienische Mittelmeerinsel Ischia erschüttert. Das Beben ereignete sich gegen 21.00 Uhr. Italienische Experten gaben einen Erdstoß der Stärke 4,0 an. Erdbebenwarten in den USA und Europa sprachen dagegen von 4,3.
Zwei tote Frauen
Bisher hat das Erdbeben zwei Tote gefordert. Eine Frau sei von herabstürzendem Mauerwerk einer Kirche in Casamicciola tödlich getroffen worden, teilte der Zivilschutz mit. Eine weitere Frau starb unter den Trümmern ihres Hauses. Nach Angaben des Inselkrankenhauses wurden Rund 40 Menschen verletzt.
Sieben Monate altes Baby gerettet
In der Nacht zu Dienstag retteten Feuerwehrleute aus den Trümmern eines Hauses den sieben Monate alten Pasquale. Unter dem Applaus vieler Zuschauer sei der Junge seiner Mutter übergeben worden. Mehrere Stunden später erreichten die Helfer auch seine beiden Brüder. Mattias (7) wurde am Vormittag gerettet, seinen Bruder Ciros (11) wurde rund 16 Stunden nach dem Beben geborgen.
Zerstörte Häuser, fassungslose Menschen
"Es ist das Schlimmste, was mir je passiert ist. Es hat alles angefangen zu wackeln, alles ist heruntergefallen. Häuser sind eingestürzt. Es gibt Vermisste, ein Chaos", erzählte eine Augenzeugin laut Nachrichtenagentur Ansa. Das Beben richtete in manchen Orten schwere Schäden an. Bewohner erzählten, sie würden die Nacht im Freien verbringen. Für sie wurde auf der Insel ein Fußballstadion geöffnet.
Beliebtes Urlaubsziel zerschüttert
Glasklares Meer, schöne Strände: Hier macht auch Kanzlerin Angela Merkel immer an Ostern Urlaub. Im Sommer kommen Zehntausende Touristen zu den 65.000 Einwohnern hinzu. Nun sind Brocken, Trümmer, Staub und Risse in Häusern zu sehen. Und das, obwohl das Beben "nur" eine Stärke von 4,0 hatte.
Wie konnte ein relativ schwaches Beben so viel Schaden anrichten?
Der Erdstoß lag nach Angaben der Erdbebenwarte INGV in einer Tiefe von fünf Kilometern. Geologen erklärten, dass das vergleichsweise schwache Beben vermutlich auch wegen der geringen Tiefe so großen Schaden anrichten konnte. Das Auswärtige Amt in Berlin warnte vor Nachbeben und Gefahren aufgrund herabstürzender Gebäudeteile.