Tote bei Anschlägen in Mali und Burkina Faso
24. April 2022Nach Angaben der malischen Armee setzten Selbstmordattentäter in Sévaré, Bapho und Niono mit Sprengsätzen beladene Fahrzeuge ein. Wie die Nachrichtenagentur AFP aus Militärkreisen erfuhr, bat die Armee die UN-Mission MINUSMA um Unterstützung zur Sicherung des Stützpunkts Sévaré.
Zu den Anschlägen auf die malischen Stützpunkte bekannte sich die mit der Terrormiliz Al-Kaida verbündete islamistische Gruppierung Katiba Macina. In einer Audiomitteilung der Gruppe hieß es, die Anschläge seien mit einem Abstand von fünf Minuten erfolgt.
Im Norden von Burkina Faso attackierten "bewaffnete Terroristen" nach Angaben aus Sicherheitskreisen eine Militäreinheit in Gaskindé in der Provinz Soum. Etwa zehn Menschen seien getötet worden, darunter fünf Soldaten. Weitere Soldaten seien verletzt worden, zudem gebe es hohe materielle Verluste. Ein lokaler Regierungsvertreter bestätigte den Tod von vier Zivilisten.
Islamisten in Westafrika aktiv
In Mali hatte im Jahr 2012 eine islamistische Aufstandsbewegung begonnen, die sich seither auch auf die Nachbarstaaten Burkina Faso und Niger ausweitete. In dem Konflikt wurden bereits mehrere tausend Soldaten und Zivilisten getötet sowie zwei Millionen Menschen aus ihrer Heimat vertrieben. Der schlecht ausgerüsteten Armee des Landes, das seit 2020 von einer Militärregierung geführt wird, werden immer wieder Menschenrechtsverstöße vorgeworfen.
Die frühere Kolonialmacht Frankreich hatte im Februar das Ende ihres bereits seit neun Jahren dauernden Militäreinsatzes in Mali beschlossen. Dies heizte auch die Diskussionen über die dortigen Bundeswehr-Einsätze neu an. Die Bundeswehr ist in Mali derzeit noch mit bis zu 1700 Soldaten an der EU-Ausbildungsmission EUTM und an der UN-Mission MINUSMA beteiligt.
hf/nob (afp, dpa)