Tierische Vielfalt in Gefahr
Die Biologische Vielfalt auf unseren Planeten geht zurück - und das dramatisch: Viele Tier-Populationen seien seit 1970 um die Hälfte geschrumpft. Zu diesem Ergebnis kommt zumindest der "Living Planet Index" des WWF.
"Ökologische Übernutzung" in Deutschland
Deutschland lebt ökologisch über seine Verhältnisse - zu diesem Schluss kommt der WWF in seiner Studie "Living-Planet-Index". Umgerechnet verbrauche Deutschland doppelt so viele Ressourcen wie ihm tatsächlich zur Verfügung stehen, heißt es in der Studie. Vor allem im Bereich der Landwirtschaft wird das deutlich - so werden im großen Maßstab Futtermittel für die Viehhaltung importiert.
Soja für die Fleischproduktion
Deutschland nimmt auch die Biokapazität anderer Länder in Anspruch. "Auf 2,2 Millionen Hektar Fläche wird allein in Südamerika Soja für die deutsche Fleischproduktion angebaut", heißt es in der jüngsten Studie des WWF. Oft wird für den Soja-Anbau Regenwald gerodet. Auf diese Weise verschwindet wichtiger Lebensraum für Pflanzen und Tiere.
Gorillas weiter in Gefahr
Die Population der an Land lebenden Tiere verkleinerte sich in den letzten 30 Jahren um 39 Prozent - auch das ist ein Ergebnis des "Living-Planet-Index". Viele Tierarten drohen zu verschwinden. So wie die meisten Gorilla-Arten. Ihr Lebensraum wird durch die Abholzungs des Regenwalds immer kleiner. Zudem machen Wilderer Jagd auf die Tiere - auch weil das Fleisch der Affen immer begehrter wird.
Kriege bedrohen Lebensraum der Okapi
Das giraffenartige Okapi lebt im Kongo. Wie viele Tiere es noch gibt, weiß die Weltnaturschutzunion (IUCN), nicht genau. Es gibt aber Schätzungen für das Wildtierreservat im Nordosten des Kongo: Demnach lebten dort in den 1990ern mehr als 4400 Okapis. Zehn Jahre später waren es noch 2500. Die Kriege im Kongo und der Bergbau haben den Lebensraum der Tiere stark eingeschränkt.
Nur noch 50.000 Asiatische Elefanten
Der Bestand des Asiatischen Elefanten wird noch auf auf 40.000 bis 50.000 Tiere geschätzt. Die Tiere werden auf offiziellen Listen ebenfalls als gefährdete Tierart geführt. Über die vergangenen drei Generationen ist ihre Zahl laut IUCN auf die Hälfte zurückgegangen - und sie geht weiter zurück. Der Asiatische Elefant ist unter anderem in Bangladesch, Bhutan, Indien, China und Indonesien zu finden.
Artensterben in Flüssen und Seen
Aber nicht nur Meeres-Tiere sind bedroht. Auch viele Süßwasser-Tiere müssen sich an veränderte Lebensbedingungen anpassen. Zum Beispiel durch Veränderungen der Flussgebiete und des Wasserabflusses, etwa wenn ein Staudamm gebaut wird. Aber auch die Verschmutzung von Gewässern führt zu Artensterben in Flüssen und Seen.
Fische als Eiweißlieferant
Dabei haben auch die Menschen ein Interesse daran, den massiven Rückgang der Fischbestände aufzuhalten. Schließlich liefern Fische und Meeresfrüchte etwa 15 Prozent des tierischen Eiweißes in unserer Nahrung. In den am wenigsten entwickelten Ländern Afrikas und Asiens liegt dieser Wert sogar bei über 50 Prozent. Fische leisten also einen wichtigen Beitrag zur Welternährung.