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Politik

Terroranschlag auf Armee in Mogadischu

5. November 2022

Somalische Sicherheitskräfte sprechen von mindestens elf Todesopfern und vielen Verletzten. Der Selbstmordattentäter hatte sich als Soldat verkleidet Zutritt zu einem Ausbildungslager in Mogadischu verschafft.

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Zerstörte Fahrzeuge und Gebäude an einer Kreuzung in Mogadischu
Bei dem Anschlag der Al-Shabaab-Terroristen vor einer Woche in Mogadischu wurden mindestens 120 Menschen getötetBild: Farah Abdi Warsameh/AP/dpa/picture alliance

Der Attentäter zündete laut der staatlichen Nachrichtenagentur SONNA am Eingang des Armee-Ausbildungslagers Xero Nacnac in Mogadischu seinen Sprengsatz. Die elf Todesopfer sind Rekruten der somalischen Armee, wie ein Militärsprecher mitteilte. 15 weitere wurden danach verwundet. Auch mehrere Zivilisten sollen verletzt worden sein. Die islamistische Terrormiliz Al-Shabaab reklamierte die Tat für sich.

Nach Angaben der Polizei ereigneten sich am Samstagabend mindestens vier weitere Explosionen in Mogadischu, unter anderem in der Nähe des Präsidentenpalastes. Weitere Details wurden zunächst nicht bekannt.

Die mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida verbundenen Islamisten haben ihre Angriffe in Somalia nochmals verstärkt, nachdem im Mai der neue Präsident Hassan Sheikh Mohamud den Dschihadisten mit einem "totalen Krieg" gedroht hatte.

Somalia Präsident Hassan Sheikh Mohamud nach seiner Wiederwahl im Mai
Somalias Präsident Hassan Sheikh Mohamud will die Terrormiliz Al-Shabaab aus seinem Land vertreibenBild: Farah Abdi Warsameh/AP/picture alliance

Am Freitag erklärte das Informationsministerium, die Armee habe bei einer Operation im zentralen Bundesstaat Hirshabelle mindestens 130 Al-Shabaab-Kämpfer getötet. Regierungstruppen und Clanmilizen hätten den Terroristen empfindliche Verluste im Kampf um das Dorf Elhareri in der zentralen Provinz Hiiraan zugefügt, teilte Verteidigungsminister Abdullahi Mohamed Nur mit. Das Gebiet um das Dorf sei nun wieder unter der Kontrolle der Regierung.

Mit Unterstützung bewaffneter Clans konnte das somalische Militär zuletzt große Gebietsgewinne erreichen. Die Terrormiliz verübte deswegen in jüngster Zeit vermehrt Anschläge auf Regierungsmitglieder und Clanälteste.

Zerstörtes Gebäude
Von diesem Gebäude in Mogadischu blieb nach dem Doppelanschlag vom vergangenen Samstag nicht viel übrigBild: Farah Abdi Warsameh/AP/dpa/picture alliance

Erst am vergangenen Samstag gab es in Mogadischu den folgenschwersten Angriff im Land seit rund fünf Jahren. Zwei Selbstmordattentäter hatten vor dem Bildungsministerium im Zentrum der somalischen Hauptstadt ihre Bomben gezündet. Mindestens 120 Menschen wurden dabei getötet, mehrere hundert Menschen verletzt.

Die Al-Shabaab-Terroristen kontrollieren weite Teile der Region Zentralsomalia sowie den Süden des Landes. Anfang November verlängerte der UN-Sicherheitsrat das Mandat der Unterstützungsmission für Somalia (Unsom) um ein weiteres Jahr. Die seit 2013 bestehende UN-Mission soll der somalischen Regierung sowie der Afrikanischen Union beim Schutz der Bevölkerung und bei der Stabilisierung des ostafrikanischen Landes helfen.

se/wa (dpa, afp, epd, ap)