Wie Künstler mit Terror umgehen
24. Dezember 2016Terrorismus zu definieren, ist schwierig. In Europa und den USA werden Massen-Schießereien das eine Mal als "Akte des Terrors" bezeichnet, ein anderes Mal nicht. Es kommt auf die Täter und deren Beweggründe an. In Syrien bezeichnet die Regierung sowohl den IS als auch die Freie Syrische Armee als terroristische Gruppe. Die UN räumt ein, dass es keine allgemeingültige Definition gibt. Stattdessen werde an einer "pragmatischen Vorgehensweise" gearbeitet, um dem Problem zu begegnen.
Auch Journalisten sind bei der Terminologie geteilter Meinung. Tarik Kafala zum Beispiel, Leiter der arabischen Abteilung von BBC, vermeidet den Begriff "Terrorismus". "Wir wissen, was politische Gewalt ist", sagt er der britischen Zeitung "The Independent" nach dem Anschlag auf die Satirezeitschrift Charlie Hebdo 2015. "Wir wissen, was Mord, Bombardements und Schießereien sind - und wir beschreiben sie. Das ist, so meinen wir, viel aufschlussreicher als ein Wort wie 'Terrorist' zu benutzen."
Wenn sich Terrorismus von Mord unterscheidet, dann, weil er traumatisierende Auswirkungen auf die Überlebenden hat. Genau da haben viele Künstler innerhalb der letzten zwei Jahre angesetzt und den Terror des Terrorismus thematisiert.
Vom wandernden Klavierspieler, der mit seinem Instrument vor dem Pariser Club Bataclan "Imagine" von John Lennon spielt, bis zu den Künstlern der Elfenbeinküste, die ein Musikvideo genau da aufgenommen haben, wo Al Qaida-Schützen zuvor 22 Menschen getötet hatten - Künstler auf der ganzen Welt haben eine aktive Rolle eingenommen und auf die Attacken gegen Zivilisten reagiert.
Unsere Bildergalerie zeigt eine Auswahl bewegender künstlerischer Resonanzen aus den vergangenen zwei Jahren.