Teahupo'o - Olympia im Surferparadies
Tausende Kilometer von Paris wird das kleine Dorf Teahupo'o in Tahiti auf die Austragung des olympischen Surfwettbewerbs vorbereitet. Dabei kämpfen die Bewohner des Surfspots auch gegen die Zerstörung ihrer Lebensräume.
Kein Spot für Anfänger
Das weitgehend unberührte Örtchen Teahupo'o, gelegen an einem Vulkanstrand im Süden Tahitis, gilt mit seinen kraftvollen, hohl brechenden Wellen als besonders herausfordernder Surfspot. Aufgrund der starken Strömungen gelingt der Einstieg in die Wellen nur mit Booten oder Jet-Skis. Teahupo'o ist Austragungsort des olympischen Surfwettbewerbs der Sommerspiele 2024 in Paris.
Riskanter Ritt durch die Gischt
Die kleine Gemeinde gilt der weltweiten Surfszene als legendärer Ort. Teahupo'o bedeutet so viel wie "den Kopf abtrennen" oder "Ort der Schädel". Die teilweise nur 50 Zentimeter unter Wasser liegenden Korallenriffe sorgen für eine einzigartige Wellenbildung, machen den Ort aber auch zu einem der gefährlichsten Surfspots der Welt.
Ruhe vor dem Sturm
Teahupo'o liegt fast 16.000 Kilometer von Paris entfernt, es ist Teil des französischen Überseegebiets Polynesien. Den olympischen Surfwettbewerb ausrichten zu dürfen macht die Einheimischen stolz, gleichzeitig fürchten sie aber angesichts des bevorstehenden Großevents um den Erhalt der weitgehend unberührten Natur Teahupo'os, sowie dem Fortbestand ihrer natürlichen Lebensweise.
Naturparadies bedroht?
Die Bewohner sind nicht nur stolz, die Schönheit ihrer Heimat einer internationalen Öffentlichkeit präsentieren zu können. Sie hegen auch die Sorge, dass die für den Wettbewerb geplanten Baumaßnahmen ihr Gebiet nachhaltig verändern werden. Trotz seiner Berühmtheit in der Surfszene gibt es entlang der Küste bislang so gut wie keine besondere Surf-Infrastruktur.
Lokaler Widerstand
Der ursprüngliche Plan für das olympische Gelände, der unter anderem neue Straßen, Wohneinheiten und einen ins Riff gebohrten Kampfrichterturm vorsah, führte zu erheblichem Widerstand. Umwelt- und Surfergemeinschaften schlossen sich zusammen, um die Kultur von Teahupo'o, seine Korallenriffe und das dortige Meeresleben zu schützen.
Eingriff ins Ökosystem
Ein Arbeiter inspiziert Bohrfundamente im Korallenriff. Umweltschützer und örtliche Fischer befürchten, dass die Bohrungen im Korallenriff den Eintrag von Giftstoffen und somit Fälle von Ciguatera befördern werden. Diese in den Tropen auftretende Form der Fischvergiftung wird durch den Verzehr von mit Toxiden angereicherten Fischen ausgelöst.
Selbstversorgung im Meeresparadies
Speerfischen im Korallenriff ist eine Lebensgrundlage der Insulaner. Eine Schädigung der lokalen Fischgründe wäre ein schmerzlicher Verlust für die Menschen an der tahitianischen Südküste.
Sorge um die Korallen
Die Bauarbeiten vor der Küste könnten schlimmstenfalls sogar aufgrund von Rissen und Brüchen im Riff die einzigartige Wellenform verändern und somit das Aus des Surfspots bedeuten. Im Dezember zerstörte ein Lastkahn auf seinem Weg zur Baustelle große Teile der Korallen, ein Video des Schadens verbreitete sich in den sozialen Medien und löste Entsetzen unter den Bewohnern aus.
Umweltschützer erfolgreich?
Ruhe im Korallenriff? Als Reaktion auf die Kritik werden nun für den Wettbewerb größtenteils bestehende Gebäude genutzt. Die Athleten sollen auf einem in der Nähe ankernden Kreuzfahrtschiff untergebracht werden. Die Größe und Beschaffenheit des umstrittenen Kampfrichterturms wurde zurückgeschraubt. Die Eingriffe in das Riff sollen möglichst klein gehalten werden.