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Taifun "Damrey" wütet in China

26. September 2005

Der stärkste Taifun seit 1974 ist über China hinweggefegt. "Damrey" hat Dörfer überflutet, Häuser zerstört und Bäume entwurzelt - und ist genau so stark wie "Rita" in den USA. Jetzt bedroht er Vietnam.

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Bild: dpa - Report

Der Sturm brach am Montag (26.9.2005) mit Geschwindigkeiten bis zu 200 Kilometer pro Stunde über die südchinesische Insel Hainan und die Provinz Guangdong herein. In den beiden überschwemmten Dörfern auf Hainan stand das Wasser den Angaben nach rund einen Meter hoch. Häuser wurden zerstört, Bäume entwurzelt und Straßen überschwemmt. Mindestens sechs Menschen kamen ums Leben.

Stromausfall und Schäden am Deich

Viele Touristen steckten in den Hotels der Insel Hainan fest, die wegen ihres tropischen Klimas und der Strände ein beliebtes Reiseziel ist. Der Flughafen von Haikou musste 67 Flüge streichen. 5000 Passagiere saßen fest. Vielfach war der Strom ausgefallen. Es sei der schlimmste Taifun in Hainan seit 1974, berichtete Cai Qinbo, Vizedirektor des meteorologischen Amtes.

In der wirtschaftlich boomenden Provinz Guangdong wurden Deiche an der Küste und Wasserreservoirs beschädigt, wie die Zeitung "China Daily" berichtete. Der Sturm riss Plakatwände um und brachte den Verkehr zum Erliegen. Ein Fischer galt als vermisst, als drei Fischerboote nahe der Insel Nan'o kenterten. Mehr als 7000 Fischerboote waren in die Häfen zurückgerufen worden. Die starken Regenfälle im Gefolge von "Damrey" gefährden die Reis-, Kautschuk- und Bananenernte in China.

Vietnam rüstet sich

Nun wird damit gerechnet, dass "Damrey" nach Vietnam weiterzieht - er soll immerhin noch Windgeschwindigkeiten von 130 Kilometer pro Stunde erreichen. Deshalb haben die vietnamesischen Behörden angeordnet, in elf Küstenprovinzen insgesamt rund 100.000 Menschen in Sicherheit zu bringen. Ministerpräsident Phan Van Khai rief alle Beamten in den betroffenen Provinzen auf, sich auf das Eintreffen des Taifuns vorzubereiten, wie vietnamesische Medien weiter meldeten. Schiffskapitänen wurde geraten, in den Häfen zu bleiben.

Die lange Reihe der Stürme

Schon in den Wochen zuvor wurde Asien immer wieder von Wirbelstürmen heimgesucht - "Damrey" ist der 18. Taifun der Saison. Bevor er nach China kam, zog der Sturm über die Philippinen; mindestens 18 Menschen wurden getötet. Durch den Taifun "Talim" verloren in China mindestens 124 Menschen ihr Leben, obwohl knapp zwei Millionen Chinesen aus dem Gefahrengebiet in der ostchinesischen Provinz Zehjiang evakuiert worden waren. Danach richtete der Tropensturm "Khanun" weitere Verwüstungen an - 14 Menschen kamen ums Leben, mehr als 1,3 Millionen mussten in Sicherheit gebracht werden. In den schwer betroffenen Städten Wenzhou und Taizhou brach die Stromversorgung zusammen. (reh)