"Tag des Zorns" der Palästinenser
Der Zorn der Palästinenser über Donald Trumps Anerkennung Jerusalems als israelischer Hauptstadt entlädt sich in Gewalt. Die israelische Armee antwortet mit Schusswaffen.
Rauch, Steine, Scherben
Eine Straße zwischen Ramallah und der jüdischen Siedlung Beit El im Westjordanland: Mit Steinschleudern greifen junge Palästinenser einen israelischen Armeeposten an. An mehr als 30 Orten im Westjordanland, in Gaza und in Ost-Jerusalem spielen sich an diesem Freitag ähnliche Szenen ab.
Tränengas und Gummigeschosse
Israels Armee und Polizei haben ihre Präsenz in den besetzten Gebieten verstärkt. Mit Tränengas, Gummigeschossen und übel riechendem Wasser aus Wasserwerfern treiben sie die Protestierenden auseinander.
Tödliche Schüsse
Auf die "Hauptanstifter" der Unruhen schieße man auch scharf, sagt das israelische Militär. Im Gazastreifen stirbt dabei ein Mann. Angehörige haben seinen leblosen Körper in die Leichenhalle begleitet. Dutzende Menschen wurden durch Schüsse verletzt.
Heiliger Zankapfel
Und das ist der Ort, um den sich alles dreht: die heiligen Stätten der Muslime auf dem Tempelberg in Jerusalem. Hier hatten die Proteste nach dem Freitagsgebet heute begonnen. Viele Palästinenser befürchten, dass Israel sie nun aus der Heiligen Stadt drängen wird.
Handgemenge in der Altstadt
Nach dem Freitagsgebet flogen Steine auf israelische Polizisten, die in großer Zahl in der Altstadt stationiert waren. Über der Stadt kreisten Hubschrauber. Mindestens sechs Palästinenser wurden festgenommen.
Wächst der Zorn zur Intifada heran?
Nicht alle Proteste der Palästinenser endeten in Gewalt. Hier marschieren Anhänger der radikalislamischen Hamas im Flüchtlingslager Jabalia in Gaza. Die Hamas hat die Palästinenser zum Beginn eines neuen Volksaufstandes aufgerufen. Es wäre nach 1987 und 2000 die dritte Intifada.
Von Istanbul bis Indonesien
Nicht nur in den Palästinensergebieten, auch in anderen mehrheitlich muslimischen Ländern wurde gegen Israel und die USA demonstriert. Hier zeigen türkische Frauen in Istanbul lautstark ihre Solidarität mit den Palästinensern.
Nahostkonflikt am Himalya
Der Hass auf Israel und die USA reicht bis in die Berge im nördlichen Indien. Auch dort, im mehrheitlich muslimischen Kaschmir, skandierten Demonstranten "Nieder mit den USA, nieder mit Israel".
Zurück in die Zukunft?
In den Palästinensergebieten gleichen die Bilder denen von 1987, als die erste Intifada begann. Der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern ist heute nicht weniger festgefahren als damals. Kommt es erneut zur Intifada, dann ist eine friedliche Lösung noch weniger greifbar als bisher schon.
Der Kampf der Bilder
Militärisch sind die Palästinenser der hochgerüsteten israelischen Armee klar unterlegen, auch wenn sie über einige Raketen und ausgebildete Militäreinheiten verfügen. Doch in diesem Konflikt sind auch Bilder eine Waffe.