Südostasien bleibt im Griff des Monsuns
4. August 2015Der heftige Monsunregen in Südostasien lässt die Opferzahlen weiter steigen. In Vietnam stieg die Zahl der Toten durch die verheerenden Überschwemmungen auf 46, wie der Katastrophenschutz des Landes mitteilte. In Myanmar ertranken mehr als 60 Menschen oder wurden von Erdrutschen verschüttet und in Indien wurden mehr als 95 Todesopfer gezählt.
Die Bewohner der überschwemmten Gebiete versuchen verzweifelt zu überleben. Zahlreiche Menschen haben sich in Schulen und buddhistische Klöster geflüchtet, andere harren weiter nahe ihrer überfluteten Häuser aus, weil sie ihr Eigentum und ihre Tiere nicht zurücklassen wollen.
Viele Regionen sind von der Außenwelt abgeschnitten. Strom- und Kommunikationsverbindungen, wo überhaupt vorhanden, sind unterbrochen. Zudem brauchen laut dem UN-Büro für humanitäre Hilfe (OCHA) mindestens 150.000 Menschen Lebensmittel, Trinkwasser, Zelte und Medikamente.
Nach Angaben der Wetterdienste in Myanmar ist kein Ende der schweren Regenfälle abzusehen. Mit dem Abfluss der Wassermassen Richtung Süden dürfte die Lage in den dortigen Regionen noch prekärer werden, warnte das UN-Büro weiter.
Myanmars Präsident Thein Sein sowie Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi hatten Flutopfer besucht. Der Staatschef verhängte über einigen Regionen den nationalen Notstand, nachdem die Regierung dafür kritisiert worden war, zu langsam auf die Flutkatastrophe zu reagieren. Zu den Notstandsgebieten gehören die Region Sagaing in Zentralmyanmar und der Rakhaing-Staat im Westen des Landes.
elst/stu (dpa, epd)