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Syrien-Konflikt lässt Gewalt im Libanon eskalieren

2. Juni 2012

Wiederholt wurde vor einem Flächenbrand in Nahost gewarnt. Nun scheint es sich zu bewahrheiten: Im Libanon gab es bei immer blutigeren Kämpfen zwischen Anhängern und Gegnern des syrischen Regimes mindestens zehn Tote.

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Libanon Kämpfe (Foto:AP)
Libanon KämpfeBild: dapd

Die Schießereien brachen nach Angaben von libanesischen Sicherheitskräften in der Nacht zum Samstag in der im Norden gelegenen Hafenstadt Tripoli aus. Pro- und antisyrische Gruppen lieferten sich demnach heftige Gefechte. Neben den zehn Toten – unter ihnen eine Frau und ihr Kind - soll es auch mehr als 30 Verletzte gegeben haben. Es kamen wieder Maschinengewehre und Panzerfäuste zum Einsatz.

Konflikt zwischen Sunniten und Alawiten

Der Libanon ist in der Syrien-Frage tief gespalten. Sunnitische Muslime unterstützen die Opposition. Die Alawiten – eine Konfession innerhalb der Schiiten – stehen hinter dem Regime von Präsident Baschar al-Assad. Kleinere Scharmützel gab es in jüngster Zeit immer wieder. Doch so schwere Kämpfe sind neu. Die Befürchtungen, dass der Syrien-Konflikt mehr und mehr auf den benachbarten Libanon übergreift, sind nun kaum noch von der Hand zu weisen.

Arabische Liga: Annan muss Fristen setzen

Die Arabische Liga ist zunehmend enttäuscht, dass der Friedensplan des internationalen Syrien-Vermittlers Kofi Annan keine Wende im Syrien-Konflikt brachte. Bei einem Treffen der Außenminister der Arabischen Liga in Katars Hauptstadt Doha wurde an Annan appelliert, jetzt einen Zeitplan für seine Mission festzulegen. Es sei nicht akzeptabel, dass Massaker und Blutvergießen weitergingen, während diese Mission endlos andauere.

(Foto:AP)
Arabische Liga: Annans Friedensplan muss zeitlich begrenzt werdenBild: dapd

Der UN-Sicherheitsrat wurde in einem Schreiben der Arabischen Liga aufgefordert, für den Schutz der Zivilbevölkerung in Syrien zu sorgen. Bei weiteren Massakern müsse eine militärische Intervention nach Kapitel VII der UN-Charta erwogen werden, bekräftigte der katarische Regierungschef, Scheich Hamad Ben Dschassem al-Thani.

Annan, der selbst an dem Treffen in Doha teilnahm, räumte ein, dass sein Sechs-Punkte-Friedensplan bislang nicht umgesetzt wurde. Gleichzeitig warnte er vor einem langen blutigen Bürgerkrieg in Syrien. Dies könne nicht nur für das Land selbst, sondern für die gesamte Arabische Welt verheerende Folgen haben. Seit Beginn der Proteste gegen Assad im März 2011 wurden in Syrien nach UN-Angaben weit über 10.000 Menschen getötet - die meisten von ihnen Zivilisten.

jh/SC (rtr,afp,dpa,ap)