Städte in der Klimakrise
Bröckelnde Fundamente nach einem Anstieg der Meeresspiegel; Städte, die sich immer weiter aufheizen: Die DW zeigt die Folgen der Klimakrise in Metropolen weltweit.
Paris: Bullenhitze
Frankreich hat in diesem Sommer Rekordtemperaturen erreicht. Städte erwärmen sich besonders stark. Während Pflanzen Wasser in die Atmosphäre abgegeben und so für Kühlung sorgen, speichern Beton und Asphalt die Wärme. In Paris kann es bis zu 10 Grad heißer sein als im Umland. In der stehenden Sommerluft nimmt die Luftverschmutzung zu - auch darum können städtische Hitzewellen tödlich sein.
New Orleans: Im Auge des Sturms
Hurrikan Katrina verwüstete im August 2005 eines der kulturellen Zentren Amerikas. New Orleans wurde zwar wieder aufgebaut, wird aber immer wieder von heftigen Stürmen heimgesucht. Der Südosten der USA sei "extrem anfällig für einen Anstieg der Meeresspiegel, extreme Hitze, Wirbelstürme und Wasserverknappung", so ein Regierungsbericht. US Präsident Donald Trump dazu: "Ich glaube das nicht."
Chennai: Kein Wasser mehr da
Der diesjährige Monsun in Indien ist der zweittrockenste der vergangenen 65 Jahre. In 44 Prozent des Landes herrscht Dürre. In Chennai spitzt sich die Lage zu: Das Hauptreservoir ist ausgetrocknet, Menschen stehen stundenlang für Wasser an, das per LKW geliefert werden muss, und die Krankenhäuser sind überlastet. Mit zunehmender Erderwärmung könnten Städte immer stärker unter Wassermangel leiden.
Sibirien: Städte auf dünnem Eis
In der Arktis steigen die Temperaturen schneller als irgendwo sonst auf der Erde. Das nördliche Russland bekommt das zu spüren - der Permafrostboden unter den Häusern fängt an zu schmelzen. In Städten wie Norilsk oder Jakutsk gibt es bereits Bodensenkungen. Wissenschaftler erwarten, dass die Stabilität der Gebäude bis zur Mitte des Jahrhunderts um mindestens 25 Prozent abnehmen wird.
Jakarta: Im Meer versinken
Überall auf der Welt sind Städte vom steigenden Meeresspiegel bedroht. Jakarta mit seinen 13 Flüssen leidet besonders unter Überschwemmungen. Da Trinkwasser knapp ist, wird Grundwasser aus dem Boden gepumpt, Absenkungen entstehen. Im Jahr 2050 könnten 95 Prozent der Stadt unter Wasser liegen. Indonesien baut deshalb die weltgrößte Hafenmauer. Tausende Fischer verlieren ihre Häuser und Einkommen.
Dhaka: Klimaflüchtlinge
Etwa 28 Prozent der Einwohner Bangladeschs leben an der Küste. Der Meeresspiegel steigt hier zehnmal schneller als im globalen Durchschnitt. 2018 mussten 78.000 Menschen wegen Naturkatastrophen fliehen. Zudem brechen immer mehr Ufer weg, wahrscheinlich durch das schmelzende Eis des Himalayas. Dhaka, ohnehin eine der am stärksten wachsenden Städte weltweit, nimmt jeden Tag 1000 Menschen auf.