Der Zukunftsforscher Vicente Guallart denkt, dass unsere Städte bald CO2 absorbieren werden. So, wie es Bäume können. Dafür will er nachhaltige Industrie und Landwirtschaft gezielt in die Großstädte holen. Die oberste Etage eines jeden Hauses wird zum Gewächshaus. Entscheidend für Guallarts Konzepte: Städte müssen sich künftig den Prinzipien und Gesetzen der Natur unterordnen. Ganz neue Wege gehen Stadtplaner auch in Sachen Energie. Künftig werden sich Länder wie Deutschland in Energieproduzenten verwandeln. In Esslingen am Neckar beginnt man damit, "grünen" Wasserstoff in Wohnhäusern zu erzeugen. Der Wasserstoff soll danach als Lkw-Treibstoff verwendet werden. Das Projekt sei absolutes Neuland, freut sich der Investor Prof. Manfred Norbert Fisch. Die Städte der Zukunft brechen mit althergebrachten Gewohnheiten. Gänzlich neue Impulse für das zukünftige Zusammenleben erwarten sich Architekten von städtebaulichen Konzepten zur Selbstversorgung, zur Umnutzung von Gebäuden oder zur Erzeugung von Nahrung und Energie. Der Architekt Arno Brandlhuber prüft den Neubaubedarf kritisch und sieht den Bestand von Gebäuden und deren Möglichkeiten als unterschätzt an. Seine spektakuläre Firmenzentrale liegt im Obergeschoss eines alten Silos in Berlin-Lichtenberg. Brandlhubers Provokationsobjekt, seine "Antivilla", eine umgebaute Trikotagenfabrik aus DDR-Zeiten, gilt als Musterbeispiel für gebaute Nachhaltigkeit.