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Die Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar

20. Februar 2012

Die Idee zur Gründung der Musikhochschule in Weimar hatte kein Geringerer als Franz Liszt: Das war im Jahr 1835. Heute studieren in der Stadt an der Ilm talentierte junge Menschen aus allen Teilen der Welt.

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Sinfonieorchesterprobe an der Musikhochschule Weimar (Foto: Maik Schuck)
Sinfonieorchesterprobe an der Musikhochschule WeimarBild: Maik Schuck

Sie sitzen in Cafes und auf Parkbänken, radeln durch die Stadt, mit dem Geigenkasten auf dem Rücken, und über den romantischen Platz der Demokratie im Zentrum Weimars wabern Fetzen der Klänge, die sie ihren Instrumenten entlocken. Die Studierenden der Hochschule für Musik Franz Liszt prägen das Bild der alten Stadt an der Ilm. Und sie geben ihr ein junges und auch internationales Flair. Denn an der Musikhochschule der traditionsreichen Kulturstadt werden junge Menschen aus aller Welt ausgebildet. Der Zuspruch ist groß, finden die Studierenden – derzeit sind es rund 950 - doch nahezu ideale Bedingungen vor.

Ideale Studienbedingungen

Die Lebenshaltungskosten in der charmanten thüringischen Stadt halten sich in Grenzen, und jeder der vier Hochschulstandorte ist zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichbar. In schönen alten Gebäuden wie dem historischen Fürstenhaus nahe des Marktplatzes und der Anna Amalia Bibliothek, dem Klostergebäude am Palais oder dem Bachhaus Belvedere kann man sämtliche Orchesterinstrumente studieren, außerdem Klavier, Gitarre, Akkordeon, Gesang, Musiktheater, Orgel sowie Alte Musik, Komposition, Dirigieren und Musikpädagogik. Auch Schul- und Kirchenmusik, Jazz, Musiktheorie, Musikwissenschaft und Kulturmanagement gehören in die breite Palette des Angebotes. Die alten Räumlichkeiten der Universitätsgebäude mit moderner Technik passgenau ausgestattet.

Das historische Fürstenhaus der Musikhochschule Weimar (Foto: Alexander Burzik)
Das historische FürstenhausBild: Alexander Burzik

Hürde Aufnahmeprüfung

Bevor man all diese Angebote nutzen kann, müssen erst einmal ein paar Hürden genommen werden. Wer nicht gerade über ein "außerordentliches Talent" verfügt, muss die allgemeine Hochschulreife nachweisen. Ausländische Bewerber sollten darüber hinaus über gewisse Deutschkenntnisse verfügen. Alle Bewerber und Bewerberinnen müssen eine Prüfung durchlaufen, in der sie ihre Eignung für das gewählte Studienfach nachweisen. Ist das gelungen, dann hat man rund fünf Jahre Zeit, um Stimme oder das Spiel eines Instruments technisch zu perfektionieren, dem Ausdruck eine unverwechselbare eigene Note zu geben und als Persönlichkeit zu reifen.

Fürs Leben lernen

Beste Voraussetzungen für eine Karriere als Musiker oder Musikerin sollen die jungen Menschen nach ihrem Studium mitbringen, das ist das erklärte Ziel der Weimarer Hochschule. Deshalb lernen Sänger und Sängerinnen hier auch, auf der Bühne eine gute Figur zu machen und sich in ein Team einzufügen. Die Musiker spielen nicht nur solo, sondern auch in verschiedenen Orchestern. Auf dieses Zusammenspiel wird etwa an asiatischen Musikhochschulen nicht sonderlich viel Wert gelegt, das ist ein Grund, warum sich jedes Jahr Tausende junger Menschen aus China, Japan und Korea um einen Studienplatz an einer deutschen Musikhochschule bewerben.

Ein junger Mann spielt Querflöte (Foto: Alexander Burzik)
Bild: Alexander Burzik

Weltweite Vernetzung

Weil die deutschen Lehrmethoden in Asien so geschätzt werden, bietet die Hochschule für Musik Franz Liszt dort neuerdings sogar eigene Studienangebote an. Seit März 2005  betreibt sie gemeinsam mit der südkoreanischen Kangnam University nahe Seoul die "German School  of Music Weimar". Angeboten wird ein Bachelor-Studiengang "Major in Music" für die Fachrichtungen Violine, Violoncello, Viola, Flöte, Klarinette und Klavier. Die besten Jahresabsolventen haben jeweils im 5. und 6. Semester die Möglichkeit, ein Studienjahr in Weimar zu verbringen. Für die jungen Musiker ist es ein besonderes Erlebnis, klassische Musik dort zu studieren, wo sie entstanden ist, sowie Land und Leute kennen zu lernen.


Autorin: Silke Bartlick
Redaktion: Gaby Reucher