1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Stichwort: Türkei

6. Oktober 2004

Die Türkei ist mit einer Fläche von über 810.000 Quadratkilometern mehr als doppelt so groß wie die Bundesrepublik Deutschland. Nur 23.000 Quadratkilometer davon liegen in Europa.

https://p.dw.com/p/5fRk
Bosporus: Schnittstelle zwischen Asien und EuropaBild: AP

Die größte Stadt des Landes, Istanbul, ist die einzige Stadt der Welt, die auf zwei Kontinenten - Europa und Asien - liegt. Die zu fast 99 Prozent islamische Bevölkerung ist in den letzten Jahrzehnten stark gewachsen. Von den über 73 Millionen Einwohnern sind rund 75 Prozent Türken. Die größte Minderheit bilden die etwa zwölf Millionen Kurden, von denen die meisten im Südosten des Landes leben. Daneben leben noch kleine Gruppen von Arabern sowie Tscherkessen und Georgiern in der Türkei.

#map# Informationen zur Türkei

Die Türkei in ihrer heutigen Gestalt ist aus dem Friedensvertrag von Lausanne von 1923 hervorgegangen. Das im Ersten Weltkrieg zerschlagene Osmanische Reich wurde von den Alliierten aufgeteilt. In dem mehrheitlich türkisch besiedelten Kerngebiet gelang es Mustafa Kemal Pascha, den Widerstand gegen die Zerstückelung der Türkei zu organisieren und einen weltlichen Staat zu schaffen. Der letzte Sultan wurde 1922 von der Großen Nationalversammlung abgesetzt, am 29. Oktober 1923 die Republik ausgerufen, deren erster Präsident Mustafa Kemal, der spätere Atatürk, wurde. 1924 wurde auch das Kalifat abgeschafft.

Die neue Türkei war ein Einparteienstaat mit der von Atatürk gegründeten Republikanischen Volkspartei an der Spitze. Atatürk blieb bis zu seinem Tode 1938 Präsident. Das Mehrparteiensystem wurde erst 1946 eingeführt. Das Militär, das sich als Hüter des kemalistischen Systems betrachtete, stürzte drei Mal - 1960, 1971 und 1980 - eine demokratisch gewählte Regierung. Die seit November 2002 amtierende islamisch geprägte AKP-Regierung von Recep Tayyip Erdogan ist westlich orientiert und hat den Beginn von Beitrittsverhandlungen mit der EU als prioritäres Ziel ihrer Politik formuliert. (AP)