1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Stichwort: Springer-Verlag

5. August 2005

Der Axel Springer Verlag gehört international zu den größten Medienunternehmen - mit mehr als 10.000 Mitarbeitern in 27 Ländern

https://p.dw.com/p/70DA
Das Verlagshaus in Berlin mit Axel-Springer-PassageBild: dpa

Axel Springer (1912 bis 1985) hat den gleichnamigen Verlag 1946 gegründet und zu einer Erfolgsgeschichte gemacht. 1948 erschien die erste von Axel Springer konzipierte Zeitung, das "Hamburger Abendblatt". 1952 folgte die Boulevard-Zeitung "Bild" - ein Flaggschiff des Konzerns, das Millionenauflage erreicht. Die Axel Springer AG ging 1985 an die Börse.

Aktivitäten im Ausland

Heute gehören mehr als 150 Zeitungen und Zeitschriften in 27 Ländern zum Konzern. Überregional werden in Deutschland die Tageszeitungen "Welt" und "Welt am Sonntag" vertrieben. Regionale Blätter wie die "Berliner Morgenpost" ergänzen den Printbereich. Im Zeitschriftensektor erscheinen unter anderem die Programmzeitschrift "Hörzu", "Bild der Frau" sowie Jugendzeitschriften wie "Mädchen" und "Yam!".

Auch in Frankreich, Spanien, der Schweiz und Russland ist Springer präsent, ebenso in Polen, Ungarn, der Tschechischen Republik und Russland. Das China-Geschäft befindet sich im Aufbau. Der Konzern hat seinen Sitz in Berlin sowie Verlagszentralen in Hamburg und München.

Verlegerwitwe hält die Mehrheit

Mehrheitsaktionärin ist Friede Springer, die Witwe des Verlagsgründers. Daneben hält auch der Finanzinvestor Hellman & Friedman ein großes Paket. Der Verlag, der etwa 10.700 Mitarbeiter beschäftigt, erreichte 2004 trotz schwieriger Zeiten das beste Ergebnis seiner Geschichte. Bei 2,4 Milliarden Euro Umsatz stieg der Gewinn von 215 auf 336 Millionen Euro vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen. Allerdings machen Gratiszeitungen, stagnierende Anzeigenerlöse und Leserschwund auch Springer zu schaffen.

Springers Kerngeschäft sind die Druckmedien. Daneben ist er auch bei privaten Radiosendern und im Fernsehgeschäft aktiv. Bei der Gründung des ersten privaten Fernsehsenders 1984 gehörte Springer zu den Juniorpartnern. Nach der Pleite von Leo Kirchs Medienimperium 2002 hatte Springer gemeinsam mit dem Heinrich Bauer Verlag ProSiebensat.1 kaufen wollen, war aber von dem US-Investor Haim Saban übertrumpft worden und behielt nur seine Zwölf-Prozent-Beteiligung an der Sendergruppe.

Journalistische Grundsätze

Seit 1967 besitzt Springer eine Unternehmensverfassung mit fünf "Essentials", die Grundlage für die publizistische Ausrichtung des Unternehmens sind. Dazu gehören das unbedingte Eintreten für den freiheitlichen Rechtsstaat Deutschland, das Herbeiführen einer Aussöhnung zwischen Juden und Deutschen mit der Unterstützung der Lebensrechte des israelischen Volkes, die Unterstützung des transatlantischen Bündnisses und die "Solidarität in der freiheitlichen Wertegemeinschaft mit den Vereinigten Staaten von Amerika", die Ablehnung jeglicher Art von politischem Totalitarismus und die Verteidigung der freien sozialen Marktwirtschaft.

Die 2003 in Kraft gesetzten Leitlinien der journalistischen Unabhängigkeit bei Axel Springer behandeln unter anderem die Trennung zwischen Werbung und redaktionellen Texten sowie zwischen privaten und geschäftlichen Interessen der Redakteure. (reh)