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Stichwort: Rating-Agenturen

13. Februar 2008

Rating-Agenturen wie Standard & Poor's oder Moody's sind im Zuge der Finanzmarktkrise stark in die Kritik geraten. Doch was verbirgt sich hinter dem begehrten Urteil "AAA", und wer wird da eigentlich bewertet?

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Mitarbeiter in einer Rating-Agentur
Mitarbeiter in einer Rating-AgenturBild: DW-TV

Rating-Agenturen bewerten Schuldner wie etwa Unternehmen, aber auch Staaten. Sie beurteilen deren Bonität und die Ausfallrisiken. Das Urteil wird in einer Buchstabenkombination ausgedrückt. Der so genannte Ratingcode reicht von AAA (sprich: Triple A) für die beste Qualität bis D für Zahlungsunfähigkeit.

Der Rating-Markt wird stark von anglo-amerikanischer Seite dominiert: Die beiden bekanntesten Rating-Agenturen sind Standard & Poor's und Moody's aus den USA. Als dritter großer Wettbewerber konnte sich Fitch Ratings aus London etablieren. Gemeinsam haben sie Schätzungen zufolge einen Marktanteil von 93 Prozent.

Warnung kam zu spät

Die Bonitätswächter sind im Zuge der Krise rund um US-Ramschhypotheken ("Subprime") in die Kritik geraten: Diese Papiere wurden von Anlegern auch deshalb erworben, weil Rating-Agenturen die Bonität der Produkte und Schuldner positiv und die Ausfallrisiken gering bewerteten.

Die Politik wirft den Rating-Agenturen vor, zu spät reagiert zu haben und ihrer Rolle als "Frühwarnsystem" der Finanzmärkte nicht erfüllt zu haben. Kritiker sehen zudem einen Interessenkonflikt, weil die Gesellschaften Berater für diese strukturierten Produkte seien und diese zugleich bewerteten. Die Agenturen bestreiten einen solchen Konflikt. (ag)