Stichwort: Los Alamos
15. Juli 2005
Oppenheimer, der "Vater der Atombombe", fand den idealen Standort für seine Forschungen auf einer einsamen Hochebene im Bundesstaat Neu Mexiko - eben in Los Alamos. Es ist auf keiner Landkarte verzeichnet. Für das Forschungszentrum wurde 1942 ein dortiges Internat mit 27 Gebäuden kurzerhand zu Laboratorien umfunktioniert. Dutzende weiterer Gebäude wurde in Windeseile hochgezogen. Innerhalb von Monaten arbeiteten mehrere tausend Menschen dort. Edward Teller, ein Kollege Oppenheimers, entwickelte dort später die Wasserstoffbombe.
Der Kontakt nach draußen wurde kontrolliert, Briefe zensiert. Dennoch arbeiteten dort brillante Köpfe wie Enrico Fermi, Niels Bohr und Edward Teller. "Für unbestimmte Zeit in der Wüste zu verschwinden und unter quasi-militärischen Drill zu leben, verstörte eine Menge Wissenschaftler und Familien", schrieb Oppenheimer später. So geheim war der Standort, das die dort geborenen Kinder bis heute offiziell mit dem "Geburtsort: Postfach 1663" leben müssen.
Los Alamos ist bis heute eines der führenden Zentren für Kern- und Grundlagenforschung. 12.000 Menschen arbeiten hier. Die Wissenschaftler stehen mit neu entwickelten Computermodellen zu möglichen Folgen von Terroranschlägen auch in der Terrorabwehr an vorderster Front. Die Sicherheitsvorkehrungen sind nach wie vor enorm. (arn)