Stichwort: Georgien
31. Oktober 2003Georgien liegt im Westen Kaukasiens und umfasst eine Fläche von 69.700 Quadratkilometern. Es grenzt im Norden an Russland, im Osten an Aserbaidschan und im Süden an Armenien und die Türkei. Die ehemalige Sowjetrepublik ist seit dem 9. April 1991 unabhängig. Heute gehört Georgien zur Gruppe der so genannten GUUAM-Staaten (Georgien, Ukraine, Usbekistan, Aserbaidschan, Moldova). Die fünf Staaten hatten 1997 regionale Zusammenarbeit vereinbart.
Georgien gilt als "Armenhaus am Kaukasus", 54 Prozent der Bevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze. Die Anti-Korruptions-Organisation Transparency International führt Georgien unter den zehn korruptesten Ländern der Welt.
Abtrünnige Gebiete
Die Regionen Abchasien (im Nordwesten des Landes) und Südossetien (im Norden, an der Grenze zu Russland) haben sich 1992 von Georgien abgespalten. In Abchasien kam es zum Krieg. Seit 1994 herrscht Waffenstillstand, den die Vereinten Nationen mit einer Friedensmission überwachen. Die Friedensverhandlungen zwischen Georgien und abchasischen Separatisten sind ins Stocken geraten und werden zurzeit nicht fortgesetzt.
Kampf gegen den Terror
Zu ständigen Auseinandersetzungen zwischen Russland und Georgien führt die Lage im Pankisi-Tal, einer Hochgebirgsregion an der Grenze zu Tschetschenien. Russland wirft Georgien vor, nicht streng genug gegen tschetschenische Rebellen vorzugehen, die sich dort versteckt halten sollen.
Im Kampf gegen den Terrorismus werden die georgischen Streitkräfte von amerikanischen Soldaten trainiert. Die USA haben ihr Engagement im Kaukasus erheblich verstärkt – Georgien erhält die dritthöchste Pro-Kopf-Auslandshilfe der USA. Hintergrund ist die stratetisch wichtige Lage des Landes auf einem möglichen Transportweg für die Erschließung von Öl aus dem Kaspischen Meer.