Stichwort: Brandstiftung
3. Januar 2002Was treibt Menschen dazu, Brände zu legen? Grundsätzlich können zwei Varianten unterschieden werden: Zum einen gibt es die zweckgerichtete Brandstiftung, beispielsweise um eine Versicherung zu betrügen oder ein Haus zu zerstören. Der zweite Tätertyp macht es - vereinfacht gesagt - um der Flammen willen, aus triebhafter, irrationaler Bedürfnisbefriedigung.
Wenn Jugendliche "zündeln", wie es auch in Australien der Fall war, steckt oft der Reiz des Verbotenen dahinter. Manche "Feuerteufel" erleben ein Gefühl von Macht und Größe, sobald sich das kleine Streichholz in ein gewaltiges Flammenmeer verwandelt, das andere gefährdet. "In der Vergangenheit hatten wir konstant als Tätermotiv den Wunsch zu sehen, wie aufgeregt die Menschen auf das Drama reagieren", hat der Feuerwehrchef von New South Wales im Südosten Australiens, Phil Koperberg, beobachtet.
Der Brandstifter empfindet sein kriminelles Werk nicht nur als Inszenierung der eigenen Bedeutsamkeit, in der Literatur ist auch häufig vom sexuellen Reiz der Flammen die Rede. «Während die meisten von uns mit einem Partner flirten, holen sich diese Menschen den Kick durch das Feuer», sagte der Psychologe Richard Kocsis in einem BBC-Bericht über Brandstifter. (dpa)