Steinmeier: Ein Jahr an der Spitze
Seit einem Jahr ist Frank-Walter Steinmeier Bundespräsident. Der frühere Außenminister wurde in dieser Zeit innenpolitisch gefordert. Als die Jamaika-Verhandlungen platzten, bewährte er sich als Krisenmanager.
Vereidigung im Reichstagsgebäude
Start in das höchste politische Amt Deutschlands: Der frühere Bundestagspräsident Norbert Lammert vereidigt Steinmeier im März 2017 als Bundespräsident. Steinmeier, der für fünf Jahre gewählt ist, spricht vor Bundestag und Bundesrat den im Grundgesetz vorgegebenen Amtseid.
Wechsel im Schloss Bellevue
Ein Paar geht, ein neues kommt. Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender werden am Schloss Bellevue vom bisherigen Bundespräsidenten Joachim Gauck und seiner Partnerin Daniela Schadt (links) begrüßt. Gauck wollte nicht für eine weitere Amtszeit antreten.
Plötzlich ist Krise
Steinmeier legt einen ruhigen Amtsbeginn hin. So ruhig, dass sich mancher Beobachter fragt, was der Bundespräsident so macht. Dann platzten im Herbst die Sondierungsgespräche zwischen Union, FDP und Grünen. Die SPD verweigert eine Regierungsbeteiligung. Steinmeier schaltet sich als Vermittler ein und fordert vom damaligen Parteichef Martin Schulz die Übernahme politischer Verantwortung.
Der Kanzlerinnen-Helfer
Als Vermittler in der Regierungsbildung ist Steinmeier erfolgreich. Nachdem er der SPD ins Gewissen geredet hatte, beginnen sich die Sozialdemokraten mit einer weiteren Großen Koalition anzufreunden, wenn auch widerwillig. Damit verhilft Steinmeier Bundeskanzlerin Angela Merkel zu einer vierten Amtszeit. Mitte März überreicht er ihr die Ernennungsurkunde.
Zwei Herzen, eine Seele
Zwei Männer, die sich sichtlich gut verstehen. Kopf an Kopf unterhalten sich der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder und sein damaliger Kanzleramtsminister Steinmeier (1999 - 2005) vor Beginn einer Kabinettssitzung. Steinmeier arbeitet an der Sozial- und Arbeitsreform Agenda 2010 mit und hält seinem Chef den Rücken frei. Ginge es nach Schröder, wäre Steinmeier heute Bundeskanzler.
Im diplomatischen Auftrag
Als Außenminister wird das Dienstflugzeug zum zweiten Zuhause Steinmeiers. Im Flug nach Bogota diskutiert er mit Journalisten. Zwei Mal wird er Chefdiplomat Deutschlands: von 2005 bis 2009 (Kabinett Merkel I) und von 2013 bis 2017 (Kabinett Merkel III).
Kicker statt Diplomat
In Steinmeiers Jugend war eher gesunde Härte als diplomatische Zurückhaltung gefordet. Zumindest auf dem Fußballfeld. Hier posiert er als etwa 16-jähriger mit seinen Kameraden vom TuS Brakelsiek in der Spielsaison 1972. Steinmeier (dritter von rechts, unten), Jahrgang 1956, verbrachte seine Kindheit und Jugend in dem Ort im Lippischen Land.
Präsidiale Pflichten auf dem Parkett
Als Bundespräsident ist Steinmeier nicht mehr auf dem Fußballplatz, sondern unter anderem auf dem Tanzparkett zu finden. Eine hervorragende Beinarbeit, wie hier beim Bundespresseball, muss er trotzdem beweisen. Ein Fehltritt hätte hier allerdings weniger schwere Folgen als auf dem diplomatischen Parkett.
Hier arbeitet der Präsident
Amtssitz des Bundespräsidenten ist Schloss Bellevue. Es liegt im Zentrum der deutschen Hauptstadt direkt am Spreeufer, unweit der Siegessäule, des Reichstagsgebäudes und des Brandenburger Tors. Das Schloss wurde Ende des 18. Jahrhunderts in einem Übergangsstil zwischen Barock und Klassizismus gestaltet.